Mehr tödliche Sturz- und Erstickungsunfälle

In den letzten zehn Jahren hat die Zahl der tödlichen Unfälle zu Hause und in der Freizeit zugenommen, insbesondere bei Stürzen und Erstickungsunfällen. Unverändert ist die Zahl der tödlichen Kinderunfälle. Das zeigt das BFU-Sicherheitsbarometer Haus und Freizeit. Es hilft, solche Unfallschwerpunkte zu erkennen und bei der Prävention an den richtigen Stellen anzusetzen. So weist die BFU auf die Gefahr von Stolperfallen hin und zeigt den Nutzen von gezieltem Training zur Sturzprävention auf. Weiter engagiert sich die BFU für eine bessere Datenlage bei Kinderunfällen.

pd/Red. Immer mehr Menschen kommen bei einem Unfall zu Hause oder in der Freizeit ums Leben. In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der tödlichen Nichtberufsunfälle abseits von Strassenverkehr und Sport um durchschnittlich 31 Personen pro Jahr auf 2100 gestiegen. Dies ist auch eine Folge des demografischen Wandels. Immer mehr Menschen erreichen ein hohes Alter; und mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, sich bei einem Unfall schwer oder tödlich zu verletzen. So sind die zu Hause und in der Freizeit getöteten Personen im Durchschnitt 82 Jahre alt. Im Strassenverkehr und im Sport liegt das durchschnittliche Sterbealter bei 53 Jahren. Zudem sterben heute durchschnittlich 135 Personen pro Jahr infolge von Erstickungsunfällen (+ 3 pro Jahr).

Aufräumen und Training reduzieren das Sturzrisiko

Doch nicht nur ältere Personen stürzen. Jedes Jahr verletzen sich mehr als 14 000 Personen bei Stürzen im Bereich Haus und Freizeit schwer. Die Hälfte davon ist im erwerbstätigen Alter. Eine Checkliste der BFU hilft, neben dem Sturzrisiko auch andere Gefahren zu reduzieren. Einer der wichtigsten Tipps ist die Beseitigung von Stolperfallen, vor allem auf Treppen. Zudem bietet das richtige Training von Gleichgewicht, Kraft und mentaler Fitness einen wirksamen Schutz vor Stürzen.

Zahl der Kinderunfälle unverändert

Das BFU-Sicherheitsbarometer zeigt auch, dass in der Schweiz immer noch gleich viele Kinder tödlich verunfallen wie vor zehn Jahren. Allerdings ist die Datenlage bei Kinderunfällen unbefriedigend. Bekannt ist, dass eine der grössten Gefahren vielen Eltern zu wenig bewusst ist: das stille Ertrinken. Nur ein Fünftel der Eltern oder Betreuungspersonen weiss, dass Kleinkinder meist lautlos und ohne Anzeichen ertrinken. Sie zappeln nicht und schreien nicht. Kinder sind deshalb am und im Wasser immer im Auge zu behalten – Kleinkinder in Griffnähe.