Wanderung im ältesten Wildschutzgebiet Europas

Ziel der Naturfreunde-Wanderung: Das Naturfreundehaus Mettmen. Bild H. Kaufmann.

Naturfreunde Oberfreiamt auf der Glarner Mettmenalp und im Karrengebiet Mären

Zwei aussichtsreiche Wanderung mit vielen unvergesslichen Eindrücken standen bei der Naturfreunden Oberfreiamt im Juli auf dem Programm.

chm. Die Naturfreunde aus dem Oberfreiamt mussten Mitte Juli früh aufstehen, damit sie rechtzeitig um 8.30 Uhr bei der Talstation Kies im Niederntal oberhalb von Schwanden im Kanton Glarus bereit standen. Mit der Gondel ging es hoch auf die Mettmenalp. Tagesziel der Wanderung war die Umrundung des Gandstocks. Das Gebiet ist seit über 450 Jahren nicht nur das älteste Wildschutzgebiet Europas, sondern mit seiner Fläche von 106 Quadratkilometern auch eines der grössten der Schweiz. Um aufzuwärmen marschierte man zuerst mal um den See. Dabei konnte die wunderbare Flora bewundert werden. Dann ging es in einem Rutsch 600 Höhenmeter hoch bis an den Berglimattsee. Nebelschwaden veränderten dauernd die Sicht auf die umliegenden Berge. Trotz eines zügigen Windes gingen alle kurzärmelig, der steile Aufstieg zur Lauialp brachte jeden zum Schwitzen. Dann führte der Weg bergab und Staunen war angesagt, das Resultat des ältesten Wildschutzgebietes war nun ersichtlich: Mindestens 30 Gämsen und viele Murmeltiere liessen sich beobachten – ein einmaliges Schauspiel! Möglich war dies, weil keine entgegenkommende Wanderer unterwegs waren. Das Mittagessen wurde dann mit Sicht auf die spielenden Murmeltiere eingenommen. Im sehr abwechslungsreichen, von Alpenrosen überzogenen Gelände ging es mal über Wiesen, mal steil, mal flach. Kurz nach Mittag kam das Ziel, das Naturfreundehaus Mettmen, in Sicht.

Ziel der Naturfreunde-Wanderung: Das Naturfreundehaus Mettmen. Bild H. Kaufmann.

Ins Karrengebiet Mären am Sonntag, 23. Juli

jh. Zur Wanderung Bisisthal Sali-Firnerloch-Glattalp standen die Naturfreunde in der Früh am Bahnhof Sins bereit zur Abfahrt. Trotz unsicheren Wetterverhältnissen entschied man sich für «to go», was genau die richtige Entscheidung war. Die Wetterfrösche hatten im Radarbild vorher mitgeteilt, dass kein Niederschlag zu erwarten war. Goldrichtig! Von der Talstation der Glattalpbahn auf 1‘145m.ü.M, ging es los in Richtung «Gwalpeten» zu einer bewirtschaftete Alp auf 1‘522m.ü.M. Nach den schnellen 400 Höhenmetern stand allen der Schweiss auf der Stirne. Die Wolken lichteten sich und der Blick in die Umgebung war frei. Es wurde jetzt steiler und im feuchten Wolkenmeer etwas rutschiger bis zum Einstieg in den Karst beim Bockalpli. Nach den wunderschönen Alpwiesen mit blühenden Blumenmeer ist kaum vorstellbar, wie schön und bizarr auch diese von der Natur gestaltete Steinlandschaft sein kann. Sie zeichnet sich durch riesige, vom Wasser gesprengte Steinplatten mit Spalten aus, wie im Gletschereis. Die Oberfläche ist sehr rau und scharfkantig. Das versickernde Wasser gestaltet im Untergrund Höhlen wie das Höllloch. Nach sechs Stunden konzentriert im unwegsamen Gelände und dichten Nebel unterwegs, kam die SAC-Hütte gerade recht. Gestärkt mit Kaffee und Kuchen, fuhren die Naturfreunde in wenigen Minuten mit der Glattalpbahn ins Tal hinunter.

Wandern im Nebel ist nicht ungefährlich und muss gut vorbereitet sein. Bild Jens Howoldt