Mehr Flexibilität bei der Niveaueinteilung

Im kooperativen Sekundarschulmodell mit Stammklassen und Niveaufächern soll den individuellen Fähigkeiten der Schüler besser Rechnung getragen werden. Bild zVg.

Ebikon führt das kooperative Sekundarschulmodell ein

Im Kanton Luzern stehen den Sekundarschulen drei Modelle zur Auswahl. Die Gemeinde Ebikon wechselt im Schuljahr 2019/20 vom getrennten in das kooperative Modell, welches den individuellen Fähigkeiten der Lernenden entgegenkommt.

Die Sekundarschule ist der dritte Teil der obligatorischen Schulzeit. Sie schliesst an die Primarschule an und umfasst das siebte bis neunte Schuljahr. Der Kanton Luzern stellt das getrennte, das kooperative und das integrierte Modell den Sekundarschulen zur Auswahl. Der Ebikoner Gemeinderat hat unter Einbezug der Bildungskommission, der Schulleitungskonferenz und der Lehrerschaft beschlossen, im Schuljahr 2019/20 vom getrennten in das kooperative Sekundarschulmodell zu wechseln. «Schülerinnen und Schüler, welche seit August 2017 die fünfte Primarklasse besuchen, werden als erste im neuen Modell 2019 unterrichtet», sagt Urs Steinmann, Schulleiter Sekundarstufe. «Ihre Zuteilung in die Stammklassen und Niveaugruppen wird durch das Übertrittsverfahren während der fünften und sechsten Primarklasse ermittelt. Die wichtigsten Veränderungen im Übertrittsverfahren werden den Eitern am Klassenelternabend erläutert», so Steinmann.

Im kooperativen Sekundarschulmodell mit Stammklassen und Niveaufächern soll den individuellen Fähigkeiten der Schüler besser Rechnung getragen werden. Bild zVg.

Lehrpersonen mit einbezogen

Die Lehrerschaft der Sekundarschule war frühzeitig durch eine Vernehmlassung in den Entscheidungsprozess mit einbezogen. «Sie unterstützt den Wechsel ins neue Modell grossmehrheitlich», erklärt Urs Steinmann. Dies ist eine gute und wichtige Ausgangslage für das Gelingen des Modellwechsels. Während den nächsten zwei Jahren sind der Rektor und der Sekundarschulleiter zusammen mit den Sekundarlehrpersonen beauftragt, neben der Lehrplan-21-Einführung den Modellwechsel auf Sekundarstufe vorzubereiten. Das kooperative Sekundarschulmodell soll den individuellen Fähigkeiten der Schüler besser Rechnung tragen. So ist jeder Schüler einer Stammklasse zugeteilt. Deutsch, Englisch, Französisch und Mathematik gelten als Niveaufächer. Das kooperative Modell ist durchlässig. Wechsel der Niveaugruppen sind unter Erfüllung bestimmter Voraussetzungen auf Ende jedes Semesters möglich. Nötige Stammklassenwechsel erfolgen am Ende des Schuljahres.

Das Modell beispielhaft erklärt

Beim kooperativen Modell gibt es eine Stammklasse A/B und eine Stammklasse C. In der Stammklasse werden gemeinsam die Fächer Lebenskunde, Musik, Sport usw. unterrichtet. Deutsch, Englisch, Französisch und Mathematik sind Niveaufächer. Ein Schüler, der beispielsweise stark in Englisch, aber eher schwach in Mathematik ist, besucht die Stammklasse A/B, absolviert Englisch in der Niveaugruppe A, Mathematik in der Niveaugruppe C, Deutsch und Französisch in der Niveaugruppe B. Die restlichen Fächer werden in der Stammklasse besucht (Grafik 1). Beim bisherigen getrennten Modell existierten drei Stammklassen A, B und C und der Beispielschüler besuchte überall das Niveau B.