Digitale Medien: So ein Theater!

Beim Medientheater kommen immer wieder schauspielerische Talente zum Vorschein. Bild apimedia.

Fokus Schule

97 Prozent aller 12- bis 19-Jährigen haben Zugang zum Internet. Wo Risiken und Gefahren lauern, können Luzerner Schüler seit kurzem in selber inszenierten Theaterstücken lernen.

Immer früher interessieren sich Kinder und Jugendliche für Handy, Internet und Online-Spiele. Schnell und intuitiv erlernen sie den Umgang mit den neuen Medien und nutzen sie ganz selbstverständlich. Dass sie sich damit auch Gefahren aussetzen, dessen sind sich die Jugendlichen nur selten bewusst. Die Vermittlung von Medienkompetenz haben sich deshalb die Luzerner Volksschulen – durch die Einführung des Lehrplans 21 noch verstärkt – zur zentralen Aufgabe gemacht. Und hierfür arbeiten sie unter anderem mit der Swisscom zusammen. Neben Medienkursen, die auf die einzelnen Schulstufen abgestimmt sind, bietet der Telekommunikationsanbieter seit kurzem – zusammen mit der Stiftung «aebi-hus» – Theaterprojekte zur Förderung der Medienkompetenz. Eine der ersten Schulen, die davon Gebrauch machte, war jene in Schenkon.

Stellenwert der digitalen Medien

Und so funktioniert das Theaterprojekt: In einem Tagesworkshop an der eigenen Schule diskutieren die Jugendlichen unter der Leitung von ausgebildeten Theaterpädagoginnen, welchen gesellschaftlichen Stellenwert digitale Medien haben oder haben sollten, wie sie das Zusammenleben verändern und welche Chancen und Risiken damit einhergehen. In kurzen Theatersequenzen werden anschliessend diverse Alltagssituationen auf amüsante Weise umgesetzt. In Schenkon zeigten die Fünft- und Sechstklässler von Bettina Sutter und Elsbeth Wenger, wie sinnvoll das Internet als Quelle für schulische Recherchen ist. Oder was passieren kann, wenn man online der ganzen Welt mitteilt, dass man gerade in den Ferien weilt.

«Wenig von sich preisgeben»

Vom ganzen Theaterprojekt nimmt Louis (11) mit, dass man im Internet möglichst wenig von sich preisgeben soll, weil Daten heute leicht missbraucht werden können. Vor über 30 Gleichaltrigen auf der «Bühne» zu stehen, bereitete dem Sechstklässler hingegen keinerlei Bauchschmerzen. Durch seine Auftritte mit der Gitarre sei er sich sogar noch grösseres Publikum gewöhnt. Auch Fünftklässlerin Vivienne (11) mag das «Theäterle», erst recht in einer coolen Gruppe. Von den Theaterpädagoginnen hat sie gelernt, wie man eigene Fehler unauffällig überspielt und wie man verhindern kann, bei einem lustigen Text in Gelächter auszubrechen. Bezüglich Umgang mit digitalen Medien weiss sie jetzt, dass man für das Posten eines Bildes immer das Einverständnis der darauf Abgebildeten einholen muss. «Ich will ja auch nicht, dass jemand ein peinliches Bild von mir ins Netz stellt.»

Interessiert?

Von einem medienpädagogischen Theaterprojekt können selbstverständlich alle Schulen im Kanton Luzern Gebrauch machen. Die Anmeldung ist bequem unter www.swisscom.ch/de/schulen-ans-internet/medienkurse-medientheater.html möglich. Die Organisatoren stellen den Schulen professionelle Theaterpädagogen zur Verfügung, welche die Lernenden und ihre Lehrpersonen während des Projekts begleiten. Die Gesamtkosten pro Klasse betragen 750 Franken, wobei Swisscom 500 Franken und Schukulu (Schule & Kultur im Kanton Luzern) 150 Franken beisteuern.

Beim Medientheater kommen immer wieder schauspielerische Talente zum Vorschein. Bild apimedia.