Grosszügige Spende für die Restauration

Sie trafen sich zur Übergabe der Spende von 50 000 Franken in der renovationsbedürftigen Klosterkirche Rathausen (v.l.): Ubald Zemp (Kirchgemeinde Ebikon), Beat Jung (Leitender Priester Pastoralraum Rontal), Heidi Muffler (Kirchgemeinde Root), André Thürig (Direktor a.i. SSBL), Peter Kaufmann (Kirchgemeindeverband Rontal), Daniel Unternährer (Pfarrei St. Maria Ebikon und Pastoralraum Rontal), Felix Bütler (Pfarrei St. Agatha Buchrain-Perlen) und Lukas Briellmann (Pfarrei St. Martin Root). Bild Marcel Bucher.

Rontaler Kirchgemeinden unterstützen Renovation der Klosterkirche Rathausen

Der Kirchgemeindeverband Rontal fördert die Renovation der Klosterkirche Rathausen. Die Stiftung für Schwerbehinderte Luzern SSBL erhält dafür als Bauherrin 50 000 Franken. Die Spende soll die Restauration von Hochaltar, Ambo und Zelebrationsaltar ermöglichen. Für die Sanierung des ganzen Innenraums der Kirche an der Reuss sind aktuell über ein Drittel der nötigen Mittel von 1.5 Mio Franken beisammen.

at. Die Freude über die grosszügige Spende von 50 000 Franken war spürbar gross, als Peter Kaufmann, Präsident des Kirchgemeindeverbands Rontal, im Beisein von Vertreterinnen und Vertretern der katholischen Kirchgemeinden Buchrain-Perlen, Root und Ebikon, den Scheck an André Thürig übergab. Der SSBL-Direktor a.i. bedankte sich für die Grosszügigkeit aller Beteiligten. Und er empfahl diese Geste zum Nachahmen: Spenden Dritter ermöglichten nicht nur die dringend nötigen Umbauarbeiten, Renovationen und Restaurationen in der Kirche. Sie machen auch in der alltäglichen Arbeit mit den Bewohnerinnen, Bewohnern und Tagesbeschäftigten Dinge und Taten möglich, die durch die Kostengutsprachen der sozialen Werke und öffentlichen Hand nicht abgedeckt werden.

Gezielt sanieren

Die drei Kirchgemeinden unter dem Dach des Kirchgemeindeverbandes unterstützen die Sanierung der ehemaligen Klosterkirche Rathausen mit 50 000 Franken aus ihrem Ertragsüberschuss 2017. Die ehemalige Klosteranlage von Rathausen gehört territorial zur Pfarrei Ebikon und damit zum Pastoralraum Rontal. Mit der Spende werden gezielt die Sanierung des bestehenden Hochaltars und die Gestaltung und Herstellung eines neuen Zelebrationsaltars und eines Ambos finanziert. Der Kirchgemeindeverband Rontal ermöglicht damit, die Klosterkirche künftig für besondere religiöse Feiern wie Hochzeiten oder Gedenkgottesdienste zu nützen.

Ausflugsort und Kraftort

«Mit unserem Beitrag möchten wir zeigen, dass uns die Beziehung zur SSBL und der Ort Rathausen wichtig sind», sagt Daniel Unternährer, Pastoralraumleiter des Rontals und Gemeindeleiter der Pfarrei Ebikon. «Rathausen ist sowohl Ausflugsort wie auch Kraftort und Wohnort für Menschen aus dem Rontal». Oder wie der Ort in lateinischer Sprache passend heisst: «domus consilii» – Haus des Rates. Auch Menschen mit einer Behinderung haben ein Bedürfnis nach Spiritualität und nach dazu passenden Räumen und Orten – die ehemalige Kirche kann ein solcher Raum sein. Auch dass die Kirche an wunderschöner Lage für kulturelle Anlässe genutzt werden kann, erachten die Verantwortlichen des Kirchgemeindeverbandes als unterstützenswert.

Bewahren und beleben

Die historische Klosterkirche von Rathausen steht kantonal wie eidgenössisch unter Schutz. Dach und Aussenwände wurden im Zuge der Neunutzung des Klostergebäudes saniert. Jetzt steht die Sanierung von Innenraum und der historisch wie musikalisch wertvollen Goll-Orgel mit Baujahr 1905 an. Eine finanzielle Herausforderung, welche die SSBL nur dank Dritter wie Kirchgemeinden, Stiftungen, Gemeinden, Firmen und privaten Mäzenen stemmen kann.

Totalsanierung nötig

Der Innenraum der Kirche soll möglichst bald für neue Nutzungen zur Verfügung stehen. Dazu müssen Decken- und Wandstuckaturen, der Boden und der kirchliche Schmuck mit Sorgfalt und in Absprache mit dem Denkmalschutz restauriert werden. Die allgemeine Haustechnik wird den heutigen Anforderungen für einen multifunktional nutzbaren Raum angepasst.

Kirche und Kulturraum

Der Kirchenraum soll dann als Ruheraum zur geistigen und spirituellen Einkehr, für gesellschaftliche Begegnungen und kulturelle Veranstaltungen, aber auch als Atelierraum für Musik dem Chor und der Band der Bewohnerinnen, Bewohner und Tagesbeschäftigten der SSBL zur Verfügung stehen. Für die Restaurations- und Renovationsarbeit sind 1,5 Millionen Franken veranschlagt. Mehr als ein Drittel davon ist nach der Spende des Kirchgemeindeverbands Rontal finanziert.

Lebensraum Rathausen

Die Stiftung für Schwerbehinderte Luzern SSBL – gegründet 1971 – belebt und bewirtschaftet seit 1983 das Areal des ehemaligen Klosters Rathausen. Sie bietet zudem im ganzen Kanton Luzern geschützten Wohn- und Lebensraum für über 400 Menschen mit schwerer geistiger und mehrfacher Behinderung. 180 von ihnen leben in Rathausen.

Pastoralraum Rontal

Unter dem Leitsatz «Eine Kirche, die den Menschen dient» pflegen die Pfarreien und Kirchgemeinden im Pastoralraum Rontal eine vertiefte Zusammenarbeit. Der Pastoralraum wurde im November 2016 errichtet. Mit der Bildung von Pastoralräumen will das Bistum Basel dem veränderten Alltag der Menschen gerecht werden. Mehrere Pfarreien und Kirchgemeinden, in denen die Seelsorgenden nach einem gemeinsamen Konzept arbeiten und sich gegenseitig unterstützen, bilden dabei einen Pastoralraum. Im Rontal sind dies die Pfarreien Buchrain-Perlen, Ebikon und Root. Auf staatskirchenrechtlicher Ebene findet die Zusammenarbeit im Kirchgemeindeverband Rontal statt.

Sie trafen sich zur Übergabe der Spende von 50 000 Franken in der renovationsbedürftigen Klosterkirche Rathausen (v.l.): Ubald Zemp (Kirchgemeinde Ebikon), Beat Jung (Leitender Priester Pastoralraum Rontal), Heidi Muffler (Kirchgemeinde Root), André Thürig (Direktor a.i. SSBL), Peter Kaufmann (Kirchgemeindeverband Rontal), Daniel Unternährer (Pfarrei St. Maria Ebikon und Pastoralraum Rontal), Felix Bütler (Pfarrei St. Agatha Buchrain-Perlen) und Lukas Briellmann (Pfarrei St. Martin Root). Bild Marcel Bucher.