«Das lange Sehnen findet langsam ein Ende»

EBIKON – Heimatprimiz von Philipp Isenegger am 14. Mai

Am 13. Mai wird Philipp Isenegger, aufgewachsen in Adligenswil und Ebikon, in Chur zum Priester geweiht. Am Tag darauf, am 14. Mai, findet um 10 Uhr die Heimatprimiz in der Pfarrkirche St. Maria in Ebikon statt. Dazu sind alle herzlich eingeladen.

Philipp Isenegger ist 38 Jahre alt. Bereits während seiner Ausbildung zum Krankenpflegefachmann liess er sich nebenberuflich zum Katecheten ausbilden. Später entschloss er sich, Priester zu werden und begann das Studium der Theologie und Philosophie. Die Studien absolvierte er während vier Jahren in Heiligenkreuz bei Wien und ein Jahr in Chur und schloss diese im Frühjahr 2016 als Magister ab.

Philipp Isenegger, nach der Grundschule, der Handelsschule und dem Gymnasium waren Sie nach einer zusätzlichen Ausbildung im Pflegebereich tätig. War es der Wunsch nach einer sozialen Tätigkeit, der Sie diese Richtung einschlagen liess?

Zu dieser Zeit interessierten mich der Buddhismus und diverse esoterische Strömungen. So wollte ich einen Beruf erlernen wo ich sozial tätig sein konnte, um mein Karma zu verbessern. Nachdem ich jedoch merkte, dass ich auf dem eingeschlagenen Weg nicht glücklich werden würde, begann ich mich immer mehr für das christliche Welt- und Menschenbild zu interessieren. So kam der Wunsch auf, die katholischen Basics kennenzulernen.

Der vielzitierte «Ruf Gottes» wurde noch stärker. Wie machte er sich bei Ihnen bemerkbar?

Drei Erlebnisse und eine wichtige Lebensentscheidung führten dazu, dass ich Priester werden wollte: Die Erfahrung der orthodoxen Mystik auf dem Jakobsweg, das Rosenkranzgebet auf Hawaii und das Wandeln auf Jesus‘ Spuren im Heiligenland. Diese drei Erlebnisse haben mich stark geprägt. Die wichtige Lebensentscheidung war, ob ich heiraten und eine Familie haben oder eben zölibatär leben will. Es war kein leichter Entscheid, weder für mich noch für meine damalige Freundin.

Das Theologiestudium haben Sie mit grossem Erfolg abgeschlossen. Was kommt jetzt?

Den Menschen die frohe Botschaft zu verkünden und – das Wichtigste und Schwerste zugleich – diese vorzuleben! Am 8. Oktober 2016 wurde ich zum Diakon geweiht und am 13. Mai 2017 werde ich zum Priester geweiht. Das lange Sehnen findet langsam ein Ende – und doch ist es erst der Anfang eines Neubeginns. Wenn man auf Gott hört und seinem Ruf folgt, gibt es wirklich Wege, die man sich nie hätte träumen lassen.

Auch ein Pfarrer kann seinen Wirkungsort selber aussuchen. Seit 1. Mai 2016 sind Sie in Savognin als neuer Seelsorger für die vorwiegend romanische Region Surses zuständig. Wie kam es dazu?

Christus konnte nicht aussuchen, ob er auf den Hügel Golgotha gehen will oder doch lieber anderswohin, wo er nicht soviel zu leiden hat. Der Wille Gottes hat ihm den Weg gezeigt und weil er gehorsam sein wollte, ging er den leidvollen Weg bis ans Kreuz. Meine Vorgesetzten wünschten, dass ich nach Savognin gehe. Ich sehe darin den Willen Gottes, um den ich in meinem Leben gebeten habe. Die Aufgaben in Surses machen mir Freude. In der ländlichen und bergigen Landschaft fühle ich mich dem Wunder der Schöpfung Gottes besonders nahe.

(Das Interview erschien in der Lokalpresse Savognin auf Romanisch und wurde von Karl Isenegger für unsere Zeitung bearbeitet)

Der Rontaler Philipp Isenegger feiert am 14. seine Heimatprimiz in der Pfarrkirche Ebikon. Bild zVg.
Der Rontaler Philipp Isenegger feiert am 14. Mai seine Heimatprimiz in der Pfarrkirche Ebikon. Bild zVg.