Generalversammlung des Sankt-Martins-Chors Adligenswil

Am Samstag, 25. Januar 2020 begrüsst der Präsident um 17 Uhr die Chormitglieder im Pfarreisaal.

Nachdem das Protokoll genehmigt ist, kann der Präsident sechs Neumitglieder aufnehmen. Im Jahresbericht mit Bildern des Präsidenten lebt das Jahr 2019 nochmals auf, verbunden mit dem Dank an den Vorstand und weiteren acht Mitgliedern für ihre guten Dienste.

Der Chorleiter Josef Kost vergegenwärtigt das verflossene gelungene Vereinsjahr, erwähnt auch, dass sich der Chorklang enorm verbessert habe.

Die Rechnung 2019 zeigt ein beachtliches Plus, sodass 2020 ein saftiges Minus verkraftbar ist durch die Reise nach Luxemburg. So erwähnt der Chorleiter in seiner Vorschau auf 2020 als Höhepunkt die Reise nach Echternach zum ehemaligen Organisten Jos Majerus. Insgesamt erwartet den Chor ein beachtliches Programm mit zwölf Gottesdiensten, zwei Konzerten, einem Gottesdienst und einer Abendmusik auswärts, dazu die wöchentlichen Proben!

Nach der Gesamterneuerungswahl des Vorstandes und der Revisorinnen und unter Varia
Anregungen, ist der geschäftliche Teil der GV nach siebzig Minuten beendet. Im Rössli übernehmen nach dem Apéro die Bässe die Führung. Thema sind die Jugenderinnerungen
„Die alte Hemschle“ von Karl Robert Enzmann (1890-1931), jeweils eingestimmt am Klavier von Heinz Waldmann.

So erfahren die Anwesenden wie der kleine schmächtige Karl Robert aus dem Entlebuch nach schwerer Krankheit total erschöpft auf der Hemschle bei Onkel und Tante ankommt, mit Geissenmilch und viel Schlaf aufgepäppelt wird. Die Anwesenden erfahren wie der junge Poet Enzmann sein erstes Gedicht der Geiss vortragen will, das Blatt mit Salz bestreut, wie die Geiss das Blatt leckt und das Papier gleich einverleibt. Die Anwesenden erfahren, wie der Cousin mit der Geiss zum Bock in die Schädrüti geschickt wird, wie die Geiss nach getanem Akt dermassen bockig wird, dass sie den Buben, der den Hälsig um den Bauch gebunden hat, ins Dornengestrüpp zerrt. Mit verkratztem Gesicht und Armen und zerschlissenen Hosen kommt der arme Kerl heim und wird gleich ins Bett gesteckt. Die Anwesenden erfahren wie der Knecht, das Maul gross und das Hirni in gleichem Masse klein, instruiert wird, wie er einen Übernächtler zu überprüfen habe, und zwar inklusive Heimatschein. Der Jüngling Enzman verkleidet sich darauf eines Abends, bittet nach dem Einnachten um ein Nachtlager im Stroh. In italienisch-deutsch fragt er im Stall, wieviel Milch der Ochs und die Rindli gäben. Für das Knechtli ein total dummer Städtemensch. Ein ander Mal möchte, wie seit zwanzig Jahren üblich, Hubitatsch im Stroh übernachten. Der Knecht verhört sie, wie geheissen. Aber oha lätz, da kommt er an die Falsche. Nur dank Eingreifen des Onkels wird Schlimmeres verhindert. Mit viel Wärme schildert Enzmann den Tod der alten Hemschlere, schildert wie nach ihrem Tod der Hof verkauft wurde, wie 1908-1910 auf diesem Boden die Sonnmatt errichtet wurde. Enzmann war nach seiner Priesterweihe neun Jahre in Solothurn tätig, textete das Solothurner Lied „Es lit es Städtli wunderhübsch“ nach der englischen Melodie „Lang, lang ist’s her“ und der Chor singt es,
auch „Ds schönscht Buech“.

Zwischen den Geschichten geniesst die Gruppe das feine Essen: Die Marronisuppe, den zarten Braten, die Gebrannte Creme.

Agatha von Arx