Nostalgie im Internet
EBIKON – Auf Facebook teilen derzeit mehr als 450 Nutzer ihre schönsten Erinnerungen an Ebikon. «Du besch vo Äbike, wenn…» heisst die Gruppe, in der mit liebevollen Beiträgen an Orte und Geschehnisse vergangener Tage erinnert wird.
sb. Was macht einen richtigen Ebikoner und eine richtige Ebikonerin eigentlich aus? Das ist die zentrale Frage der Gruppe «Du besch vo Äbike, wenn…». Bereits über 700 Antworten haben die Facebook-User gegeben – und stündlich werden es mehr. Gruppengründerin Fabienne Küttel ist überrascht vom grossen Interesse an ihrer Seite: «In den Köpfen der Menschen kommen so viele schöne Erinnerungen hervor, dass ich beim Lesen der neuen Beiträge immer wieder schmunzeln muss.» Das Erfolgsrezept der Gruppe ist ihre Einfachheit: Jedes Gruppenmitglied, ob jung oder alt, hat die Möglichkeit, seine persönlichen Erinnerungen an die Gemeinde zu teilen.
Spielhimmel und Rotseelauf
In besonderer Erinnerung bleibt vielen Usern die Zeit im Spielhimmel. «Wenn d Rutschbahn im Spielhimmel för dech die längscht vo de Wält gsi esch», schreibt Gregor Möll. «Ond wenn dör alli Röhre kräsmet besch ond oswändig gwösst hesch, wod usechonsch!», ergänzt Raffael Gründeler. Auch mit der Ladengasse verbinden die Nutzer zahlreiche Momente: «Wenn du no a de Tagwach ond am Träumeler-Ball i de Ladegass gsi besch», entsinnt sich Stefan Schleiss. Und «wenn du bi de Metzgerei Doswald amigs no es Fleischrädli übercho hesch», schreibt Roger Achermann. Besondere Berühmtheit erlangen in Ebikon vor allem Lehrkräfte und das Schulpersonal. Die männlichen Schüler des Wydenhof erinnern sich primär an das gemeinsame Turnen bei Hermann Weibel, der den Unterricht mit vielsagenden Spielen wie «Ball auf die Rübe» prägte. Auch der Rotseelauf, der fester Bestandteil des Sportprogramms vom Wydenhof war, ist vielen Usern noch in unliebsamer Erinnerung geblieben. Den ehemaligen Höfli-Schülern sind Begegnungen mit dem Abwart immer noch präsent: «Wenn der de Schuelhuusabwart x-mol gseid hed, dass uf de Spielwiese vorem Schuelhuus ned tschuttet werd», schreibt beispielsweise Ivano Mariani.
Die guten alten Zeiten
Die Nostalgie mischt sich in einigen Beiträgen mit Melancholie. Auch junge Ebikoner und Ebikonerinnen blicken auf ein besonderes Ereignis mit Wehmut zurück: «Wenn s Open Air Äbike för dech DAS Highlight vom Johr gsi esch…». Das Open Air Ebikon lockte damals mit musikalischen Top-Acts wie Gotthard, Nena, Natasha Bedingfield oder auch Deep Purple. Die ältere Generation hingegen schwärmt von Nächten, die sie damals in den lokalen Discos «Fanti» und «Broken Ice» verbracht haben. Auch an die Kinos «Habsburg» und «Nord» erinnern sich die Alteingesessenen.
Gasser erinnert sich ans Skifahren und die Jungwacht
Der Ebikoner Gemeindepräsident Daniel Gasser kennt die Gruppe und schwelgt beim Durchlesen der Beiträge in Nostalgie. «Du besch vo Äbike, wenn du uf de Wise hinder de Portmann-Schüür i de Bahnhofstross Skifahre glehrt hesch», entsinnt sich der Gemeindepräsident. Auch seine Vergangenheit in der Jungwacht bleibt Gasser in guter Erinnerung: «Wenn du mit 85 andere Sartaner is Jungwachtlager noch Ramosch zoge bisch.» Die Gruppe «Du besch vo Äbike, wenn…“ gibt es seit dem 26. Februar 2013 und zählt täglich neue Mitglieder.