Der Seniorenausflug führte ins Entlebuch

Vor einer Woche traten die Eingeladenen aus Bueri und Perle die «Fahrt ins Blaue» an. Farblich gab’s neben bisweilen blauen Himmelflecken auch einen bunten Regenbogen zu bewundern und dann wurde es draussen zunehmend grau in grau. Aber drinnen im Herzen blieb die Stimmung heiter und froh.

Der Reihe nach: Die Abfahrt im Tschannhof erfolgte pünktlich, auf die Minute genau, nachdem auch das Alphorn auf den letzten Zacken eingetroffen war, oder auf die letzte Krümmung. Maria Leu begrüsste uns und kommentierte: «Sonne – Regen – warm – kalt = Petrus in den Wechseljahren!». Natürlich begann dann das Rätseln über das Tagesziel. Über die A14 und A2 rollend bis zur Ausfahrt Rothenburg, da waren die Meisten noch unschlüssig. Weiter führte die Fahrt durch saftige Felder, zuweilen mit weidenden Kühen und Dörfer wie Hellbühl, Rüediswil, Wolhusen. Überall wusste die gewiefte Organisatorin allerlei Interessantes zu berichten.

Nach dem Schwanderholz und dem Linksabbiegen in Schüpfheim war es klar: Heiligkreuz, der Wallfahrtsort auf 1130 m.ü.M. wurde angepeilt. Der schöne Umweg über Ruswil auf der Hinfahrt wurde begründet mit «es habe zuviele Baustellen auf der Talstrasse»… aber auf der gewählten Strecke gab es mindestens ebenso viele; eine Ausrede also zur Verschleierung des Reiseziels.

Heiligkreuz ist bekannt als Kraftort mit magischer Anziehung. Da gibt es einen so genannten Seelensteg, einen Gesundheitspfad und einen Kraftbaum. Unsere Gruppe besuchte jedoch die prächtige Kirche im Barockstil. Ihre 1887 erbaute Orgel ist noch im Originalzustand erhalten. Wir aber vernahmen da Alphornklänge von Felix Bütler. Er hatte zuvor noch an die Bedeutung von Heiligkreuz erinnert, ehedem vor allem für die Entlebucher, heutzutage aber weit darüber hinaus. Das Motto für die Besinnung war «Macht euch keine Sorgen – wir finden den Weg weiter».

Ein besinnliches Gedicht leite über zur kurzen Andacht von Pfarrer Carsten Görtzen. Er denkt, dass unsere Reise durch die herrliche Landschaft, die Berge und die zwitschernden Vögel in der Lage ist unsere Sorgen vergessen zu machen.

Inklusive das uns nach bald zwei Jahren zum Hals heraushängende Covid. Für die schwierigen Zeiten und zum Tagesmotto passend zitiert er aus dem Matthäus-Evangelium: «Habt Vertrauen in Gott» und er wünscht uns den vollen Genuss dieses Tages mit allen Sinnen, so würden wir Stärke erfahren. Das war wohl als eine der sieben Gaben des Heiligen Geistes zu verstehen.

Dann schritten wir hinüber zum Gasthaus, zur Stärkung der anderen Art. Es erwartete uns ein überraschend reichhaltiges Zobig. Das feine Pastetli mit Gemüse und Pommes frites mundete allen. In bester Verfassung konnte die Heimreise angetreten werden. Zunächst galt es für Dani Suter vom einheimischen Unternehmen Vogel den grossen Car wieder das schmale Bergsträsschen runter zu kurven, was er meisterhaft bewältigte. Nachher ging’s auf dem kürzesten Weg über die Autostrasse zurück, zügig ohne grossen Verkehr und ohne die anfänglich angedrohten Baustellen.

Es war ein tolles Erlebnis, mit vielen guten Gesprächen, auch mit Leuten, die man vielleicht schon länger nicht mehr gesehen hat. Zum Schluss gab’s nochmals grossen, verdienten Applaus für alle Beteiligten an der Organisation. Vorfreude herrscht schon auf den Seniorenausflug 2022 der beiden lokalen Kirchgemeinden, mit Unterstützung der Pro Senectute. Maria Leu hofft auf wiederum gute (oder noch bessere) Beteiligung. Spannenderweise wird wiederum eine «Fahrt ins Blaue» in Aussicht stehen.

Text und Fotos Seppi Zihlmann