MiA-Innerschweiz
Bereits sechs Teilnehmerinnen von MiA-Innerschweiz (MiA = Mütter in Ausbildung) haben eine Lehrstelle ab Sommer 2014 gefunden. Junge Mütter, die motiviert sind, eine Ausbildung zu absolvieren, können sich per sofort für das Schuljahr 2014/2015 anmelden.
pd. Ein Kind versorgen, den Haushalt führen, das Privatleben managen und dann noch eine Lehrstelle finden – junge Mütter haben es nicht einfach. Frauen, die noch vor Abschluss einer beruflichen Qualifikation ein Kind zur Welt bringen, sind im Bewerbungsverfahren gegenüber familiär unabhängigen Mitbewerberinnen im Nachteil. Das Projekt MiA-Innerschweiz hilft den Frauen, eine geeignete Lehrstelle zu finden. Es ist ein Projekt der Albert Koechlin Stiftung und bereitet junge Mütter auf dem Weg in die Berufsfindung und in die Eigenständigkeit vor. Ziel des Projekts ist, junge Mütter auf die Arbeitswelt und ihre Lebenssituation, bei der sie Beruf, Ausbildung und Familie vereinbaren müssen, vorzubereiten und zu unterstützen.
Sechs Frauen haben bereits eine Lehrstelle gefunden
Bereits sechs der 16 Teilnehmerinnen haben einen Lehrvertrag in der Tasche, weitere Teilnehmerinnen werden in ein Praktikum einsteigen oder sind in der letzten Runde des Bewerbungsverfahrens. Die Freude und Motivation unter den Teilnehmerinnen ist entsprechend gross. So unterschiedlich wie die Frauen sind auch die Berufe, die sie ausüben werden: Fachangestellte Gesundheit, Detailhandel, Kauffrau, Polygrafin, Bekleidungsgestalterin und Sanitärinstallateurin. Jedoch werden auch immer wieder grosse Erwartungen enttäuscht. So gilt es, allzeit im Wechselbad der Gefühle zu agieren, die Frauen zu motivieren und die Gruppe zusammenzuhalten.
Erfolgreiche Pilotphase
Das erste Schuljahr von MiA-Innerschweiz ist im August 2013 gestartet und läuft noch bis Juli 2014. Aufgrund der positiven Ergebnisse hat die Albert Koechlin Stiftung entschieden, das Projekt weiter zu führen. Das zweite Schuljahr beginnt im August 2014 und dauert bis Juli 2015. Junge Mütter können sich ab sofort für ein Erstgespräch anmelden.
Inhalte des Projekts
Neben der Begleitung im Berufsfindungs- und Bewerbungsprozess bietet MiA-Innerschweiz unter anderem auch Unterstützung bei der Organisation und Sicherstellung der Kinderbetreuung an. Daneben werden die Schulkenntnisse in Deutsch und Mathematik aufgefrischt, sowie Wissen zu Erziehungsfragen vermittelt. MiA-Innerschweiz arbeitet eng mit verschiedenen Fachstellen zusammen, die den Frauen Inputs aus ihrem Fachgebiet liefern. So sind Referenten von der «Frauenzentrale» zum Thema Budgetberatung zu Gast, der «Samariterverein» hält einen Samariterkurs für Kleinkinder ab. Gegenstand des Besuchs der Fachstelle «akzent prävention und suchttherapie» wird der Umgang mit Stress und neue Medien sein. Ausserdem werden Inhalte zu den Themen sexuelle Gesundheit (durch die Ehe-, Lebens- und Schwangerschaftsberatung «elbe») vermittelt. Mit einem Kochkurs wird die Problematik Ernährung angegangen. Im Theaterworkshop können die Teilnehmerinnen aktiv an ihrem Selbstwertgefühl und an ihrer Auftrittskompetenz arbeiten.
Individuelle Begleitung
MiA-Innerschweiz unterstützt die Teilnehmerinnen individuell. Diejenigen Frauen, die im Sommer 2014 keine Ausbildung antreten, werden bei der Suche nach Alternativen begleitet. Dies können Verbesserung der Deutschkenntnisse oder auch niederschwellige Angebote für eine berufliche Qualifizierung, wie zum Beispiel ein Praktikum in der Pflege, sein. Ziel des Projekts ist, dass alle Teilnehmerinnen nach Beendigung von MiA-Innerschweiz eine Anschlusslösung aufweisen können. Anschliessend werden die ehemaligen Teilnehmerinnen bei Bedarf auch während der Lehre durch Fachpersonen von MiA-Innerschweiz begleitet und unterstützt.
Gute Zusammenarbeit und Vernetzung als Schlüssel zum Erfolg
MiA-Innerschweiz legt grossen Wert auf Kooperation und Vernetzung. Ein guter Draht zu Arbeitgebern hilft bei der Vermittlung von Schnuppereinsätzen. Unternehmen profitieren von der engen Begleitung durch MiA-Innerschweiz. Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Ämtern funktioniert sehr gut. Das Projekt wird von den innerschweizer Kantonen als Bildungsprojekt anerkannt und mit Stipendien unterstützt.
Zielgruppe des Angebots
MiA-Innerschweiz richtet sich an Mütter im Alter zwischen 16 und 26 Jahren, die noch keine Erstausbildung abgeschlossen haben. Weitere Voraussetzungen für die Teilnahme sind ein Schulabschluss (mindestens neun Schuljahre), die Fähigkeit, eine Ausbildung zu absolvieren und der Wohnsitz in der Innerschweiz.