Das Gymnasium St. Klemens feiert sein 90-jähriges Bestehen

Rektorin Tanja Hager begrüsst die Gäste zur Feier «90 Jahre St. Klemens» - neben Ballonen mit guten Wünschen der 160 Schülerinnen und Schüler für ihr «Klemi». Bilder zVg.

Vor 90 Jahren wurde der Grundstein zum Gymnasium St. Klemens gelegt – damals noch in Meggen als «Ausbildungsstätte für spätberufene Priester». Heute ist das St. Klemens in Ebikon ein innovatives Gymnasium in überschaubarer Grösse mit einer
Tagesschule, das seinen Platz in der Luzerner Bildungslandschaft gefunden hat.

Das Gymnasium St. Klemens ist heute ein kleines, familiäres Gymnasium, direkt am Rotsee
in Ebikon gelegen. Rund 160 Schülerinnen und Schüler besuchen die Schule, die seit
diesem Sommer auch ein Untergymnasium führt. In diesem Jahr feiert das «Klemi» sein 90-jähriges Bestehen, was kürzlich sowohl schulintern wie auch mit einer offiziellen Feier gewürdigt wurde. Weshalb 90? Rektorin Tanja Hager dazu: «Natürlich freuen wir uns schon auf das 100-jährige Jubiläum. Aber nach der schwierigen Zeit während der Pandemie reifte bei uns der Gedanke, dass man Feste feiern muss, wie sie fallen. So blicken wir dankbar auf 90 Jahre zurück und freuen uns über verschiedene Neuerungen, mit denen wir mit dem «Klemi» in die Zukunft gehen wollen».

Erstes Schulgebäude in Ebikon an der alten Kantonsstrasse (ab 1934).

Moderne, partizipative Pädagogik seit 90 Jahren

Begonnen hat alles vor 90 Jahren. In Meggen gründeten die Pallottiner – ein katholischer
Orden, der weltweit tätig ist – ein «Institut für spätberufene Priester». Die Institution wuchs
schnell und wurde bereits zwei Jahre später nach Ebikon verlegt, in ein Gebäude an der
alten Kantonsstrasse. Die Schüler wurden auf die Matura mit Griechisch und Latein
vorbereitet und schlossen jeweils an einem Lyzeum die beiden letzten Jahre ab, bevor sie
sich dann meist der Priesterlaufbahn zuwandten. In den 60er Jahren entstand der Neubau
direkt am Rotsee und die Bildung eines Campus’ mit Internatsräumlichkeiten im Hochhaus,
das heute Studiumszimmer der Tagesschülerinnen und -schüler sowie eine Schüler-WG
beherbergt. Die Pallottiner entwickelten eine moderne, partizipative Pädagogik.

Mit dem gesellschaftlichen Wandel Anfang der 70er Jahre veränderte sich sowohl der
Lehrkörper wie auch die Schülerschaft: St. Klemens wurde zum regionalen Gymnasium,
weltliche Lehrpersonen lösten die Pallottiner ab und ab 1975 waren auch Mädchen an der
Schule zugelassen. Es folgte die Anerkennung als Maturitätsschule und Überführung der
Schule in die Trägerschaft der neu gegründeten Pallottinerstiftung. Sie prägt bis heute die
christliche Tradition der Schule mit. Die Schule hat seit Jahren einen Leistungsauftrag des
Kantons Luzern für sein Kurzzeitgymnasium.

Flugaufnahme aus den 40er Jahren – das Studienheim St. Clemens.

Ziel: 10 Klassen eine Turnhalle

Aus der Anfangszeit ist insbesondere die innovative und menschenorientierte Grundhaltung
der Schule erhalten geblieben. Stiftungsratspräsident Bruno Wicki, gleichzeitig
Geschäftsführer Berufsbildung bei Schindler AG: «Das St. Klemens ist ein kleines
Gymnasium mit intensiver Begleitung der Schülerinnen und Schüler. Es setzt den Menschen
ins Zentrum und bereitet sie auf die Arbeitswelt von morgen vor – mit vielfältigen Unterrichtsformaten in einer familiären Lernumgebung». Ein gezieltes Wachstum auf 10
Klassen mit 200 Schülerinnen und Schüler und ein stetiger Ausbau des Tagesschulangebots
nennt Wicki als Ziele für die kommenden Jahre – und den Bau einer eigenen Turnhalle.

Regierungsrätliches Grusswort

Marcel Schwerzmann, Luzerner Bildungs- und Kulturdirektor betonte in seinem Grusswort
anlässlich der Jubiläumsfeier, dass die Schule auf die Unterstützung des Kantons zählen
kann. Das «Klemi», so der Bildungsdirektor, hat in den vergangenen Jahren seine Position
massiv gefestigt, die Herausforderungen angenommen, innovative Lösungen gesucht – und
den Blick für die Zukunft geschärft.

Musikalisch untermalt wurde die Feier einerseits mit dem Schülerchor, andererseits mit der
fulminanten Lehrpersonen-Band. Die Jubiläumsfeier war gelungen, die Schule ist gut und mit steigender Nachfrage unterwegs – in 10 Jahren gibt es wieder einen nächsten Grund, die Schule und das 100-jährige Bestehen zu feiern. pd 

Heutige Schulanlage mit «Klemi-Campus».