Chancen und Gefahren der künstlichen Intelligenz in den Schulen

Auch mit dabei: Michael Lütolf (Schule Root) und Christoph Wettstein (Schule Gisikon). Bild zVg.

Künstliche Intelligenz (KI) beeinflusst heute schon unsere Schulen. Wie können Schulleitungen damit umgehen? Die Megger Tagung gab Antworten.

Künstliche Intelligenz ist zu einem festen Bestandteil unserer Gesellschaft geworden. Und die Anwendungs­möglichkeiten wachsen unaufhaltsam. So gehen Experten davon aus, dass datenbasierte Systeme schon bald 30 bis 70 Prozent unserer Arbeitsplätze übernehmen werden. Was für viele Menschen ein beängstigender Gedanke ist, findet Peter G. Kirchschläger, Professor für Theologische Ethik an der Universität Luzern, nicht grundsätzlich schlecht. «Maschinen sind uns in vielen Bereichen deutlich überlegen. Sie können rund um die Uhr arbeiten, sie machen keine Fehler, verlieben sich nicht und brauchen auch keine Aufmunterung.»

Mehr Selbstbewusstsein

Doch was bedeutet das für unsere Schulen? Werden Lehrpersonen und Schulleitungen bald überflüssig? Diesen Fragen wollte der Förderverein Luzerner Volksschulen (FLVS) anlässlich der traditionellen Megger Tagung in der St. Charles Hall nachgehen. Für Professor Kirchschläger ist klar, dass Schulleiter und Lehrer gegenüber Maschinen einige wesentliche Vorteile haben. Ausschlaggebend ist für ihn, «dass wir im Umgang mit datenbasierten Systemen mehr Selbstbewusstsein entwickeln und nicht ständig überlegen, ob es uns künftig noch braucht».

Menschen im Zentrum

Anschliessend diskutierten die rund 100 Schulleiterinnen und Schulleiter in Gruppen über persönliche Erfahrungen im Zusammenhang mit KI und die kommenden Herausforderungen für die Schulen. Deutlich hör- und spürbar war der Wunsch, dass der Mensch auch in Zukunft immer im Zentrum des Schulalltags stehen möge. «Zuhören, würdigen, ermuntern und auf veränderliche Situationen adäquat reagieren können nur gute Schulleitende und Lehrpersonen», sagte Martina Krieg, Leiterin Dienststelle Volksschulbildung. Demgegenüber sei KI in erster Linie als Hilfsmittel zu betrachten, das viele neue Chancen eröffnet. Zum Beispiel für Lehrpersonen in der Unterrichtsvorbereitung. Oder für Schulleitende bei der Rekrutierung von Lehrpersonen. Das bestätigte auch Professor Kirchschläger. Sein Fazit lautete: «Der Einzug datenbasierter Systeme in unsere Arbeitswelt und in unsere Gesellschaft lässt sich nicht aufhalten, aber wir müssen alles daransetzen, menschenwürdig damit umzugehen.»