Aus dem Winterschlaf aufgewacht

DIERIKON – Die Spielgruppe Drachenäschtli in Dierikon hat auch diese Jahr Fasnacht gefeiert. Am Donnerstag, 5. Februar, erwachten 24 Igeli frühzeitig aus ihrem Winterschlaf. Sie hatten im Herbst von einem «Wätterfescht-Fest» gehört und wollten unbedingt mit dabei sein.

Draussen war es bissig kalt und es schneite leicht. Für diesen ersten Wachtag blieben die Igel im Gemeindehaus, denn für diesen grossen Tag hatten sie aus 16 Metern Stoff, 1‘200 Holzwäscheklammern und mit über 1‘400 Lederstacheln wunderschöne neue Kleider angefertigt. Einige haben sich auch besonders hübsch frisieren lassen. Ausgerüstet mit einer selbst gebastelten Rohrrassel, stolzierten sie durchs Gemeindehaus und präsentierten den zahlreichen Zuschauern ihren Tanz zum Lied: «Ich bin Johnny, Johnny der Igel». Von diesem frühen Erwachen hat auch das Zunftmeisterpaar mitbekommen, und auch sie wollten das seltene Ereignis miterleben. So besuchten Sonja I. und Guido I. mit dem Weibelpaar Martha und Schnidi die Igel in ihrem Drachenäschtli. Die wiederum freuten sich so sehr, beim Aufwachen  aus dem Winterschlaf solch honorigen Gäste zu empfangen, dass sie sich nicht bitten lassen mussten. So wurde nochmals zum fetzigen Lied getanzt. Die Igeli wollten sicher sein, dass es dem Königspaar und den Gesellen der ganzen «Wätterfescht-Fasnacht» gut geht, daher rüsteten sie sie mit einer Regenpelerine für den äusseren Schutz und einem Schlummergetränk fürs innere Wohl aus. Das Zunftmeisterpaar hatte sich Gedanke über den langen Igel-Winterschlaff gemacht. So überreichten Sie den Igeli ein Schiebepuzzle, damit sie sich in den langen Wintertagen die Zeit vertreiben können. Der kleine süsse Zuschuss, um wieder zu Kräften zu kommen, durfte auch nicht fehlen.

Der lange Winterschlaf und dass viele Tanzen hat die Igel so richtig hungrig und durstig gemacht. Sie bedienten sich und ihre Gäste gern an der reichhaltigen Kuchenauswahl. Die Igel hatten so viel Spass, dass sie sich unbedingt auch ausserhalb ihres vertrauten Nests zeigen wollten. Zum Glück war die Begeisterung so gross, denn die Schneeflocken, die am Sonntag um 12 Uhr vom Himmel fielen, hätte die Igel fast ins Nest zurückgetrieben. Umso grösser war die Aufregung, als sie sich zum Gruppefoto und den letzten Vorbereitungen trafen. Den ganzen Umzug über verteilten die Igel den Zuschauern fleissig ihren Winterproviant von 360 Gummiwürmern und 246 Zopfigeln. Für alle Drachenäschtli-Igel war es ein einmalig, schönes Ereignis. Sollten sie bei diesem späten Wintereinbruch nicht wieder in den Winterschlaf zurück gekehrt sein, dann bitte passen Sie gut auf, wenn Sie ihnen wieder auf der Strasse begegnen. Klein und sehr schreckhaft, sind sie halt nicht so schnell wie unsere Autos, dafür sehr wertvoll für die Natur!