Jodlerfest Schötz: Noch knapp zwei Wochen

Im Fahnenschwingen stehen insgesamt 111 Vorträge an. Bild Mathias Bühler.

Bald beginnt in Schötz das 62. Zentralschweizerische Jodlerfest. Drei hochrangige Jurymitglieder erzählen, worauf sie sich besonders freuen.

Am Freitag, 22. Juni, beginnt in Schötz das 62. Zentralschweizerische Jodlerfest. Bis am Sonntag, 24. Juni, werden 60 000 bis 70 000 Besucherinnen und Besucher in die Gemeinde im Luzerner Hinterland strömen. Sie dürfen sich auf insgesamt 575 Vorträge freuen. 241 davon stehen im Jodeln an. Bewertet werden sie von 31 Jurymitgliedern. Zusammen mit André von Moos aus Sachseln bildet Bernadette Roos-Stadelmann aus Schüpfheim die Gesamtobmannschaft. «Die Jury ist immer zu dritt auf dem Podest», erklärt sie deren Tätigkeit. Dabei wird die Arbeit aufgeteilt: Ein Mitglied achtet auf Tongebung und Aussprache, das zweite auf Rhythmik und Dynamik, das dritte auf die harmonische Reinheit. Alle drei geben überdies eine Bewertung zum Gesamteindruck ab. Seit 34 Jahren leitet Bernadette Roos den Jodlerklub Schüpfheim. Mit diesem tritt sie in Schötz auf. Darauf freut sie sich genauso wie auf die Tatsache, dass sie heuer «nur Springerin» ist. «So kann ich das Fest besonders geniessen.»

Teilnahme am Festumzug vom Sonntag

Auch bei den Fahnenschwingern beobachten drei Jurymitglieder den Vortrag – insgesamt 12 werden in Schötz anwesend sein. Ihr Gesamtobmann ist Stefan Fischer aus Fürigen. Er erklärt die Aufgabenteilung: «Der Obmann macht die Schwungkontrolle. Unter anderem achtet er darauf, ob alle Schwünge links und rechts gemacht werden und ob die Höhe genügend ist.» Das zweite Mitglied beurteilt die Körperhaltung und widmet sich der Frage, ob alle Schwünge korrekt ausgeführt werden. Das dritte schliesslich behält unter anderem die zwei Kreise am Boden im Auge, sie dürfen nicht überschritten werden. Zudem sind Fahnen-Verwickler sowie Körper- und Bodenstreifer zu vermeiden.

111 Vorträge stehen beim Fahnenschwingen an. Zwei davon bestreitet Gesamtobmann Fischer selber. Einen alleine, den anderen mit seinem Vater. «Mit ihm aufzutreten, ist immer ein Höhepunkt», sagt er. Aber nicht nur das: «Ich freue mich auch auf den Auftritt mit der Fahnenschwinger-Vereinigung Luzern und Umgebung am Festumzug vom Sonntag.»

Alphorn- und Büchelblasen: Jurymitglied aus Frankreich

«Es gibt heuer so viele Alphorngruppen wie noch nie an einem Zentralschweizerischen Jodlerfest», sagt Armin Imlig aus Goldau. Zusammen mit Holger Lübke aus Wauwil bildet er die Gesamtobmannschaft im Alphorn- und Büchelblasen. 233 Vorträge stehen in diesem Bereich auf dem Programm. 29 werden von Gruppen vorgetragen. «Gruppen gibt es seit 1991», sagt Imlig. In letzter Zeit nehme deren Zahl zu. Dies erachtet das Alphorn-Urgestein als gute Entwicklung. «In der Gruppe ist man durch die anderen besser gestützt.» Auch weniger erfahrene Bläserinnen und Bläser könnten so sicher auftreten.

Insgesamt 18 Jurymitglieder beurteilen das Dargebotene, eines kommt aus dem benachbarten Frankreich. «Aus dem alpinen Teil des Landes», präzisiert Obmann Imlig und fügt an: «Selbstverständlich wurde er in der Schweiz zum Juror ausgebildet.» Zu dritt bewerten die Experten fünf Faktoren: Tonkultur, Blastechnik, Dynamik, Metrik und den Gesamteindruck. Armin Imlig nimmt seit 1972 an Jodlerfesten teil. «Ich freue mich, Leuten zu begegnen, die ich sonst das ganze Jahr über nicht antreffe», sagt er. Solche Wiedersehen seien stets ein Höhepunkt. «Und natürlich die vielen gute Vorträge.»

Im Fahnenschwingen stehen insgesamt 111 Vorträge an. Bild Mathias Bühler.