20 Jahre Pflegeheim Höchweid

EBIKON – Der Verband der Alters- und Pflegeheime im Kanton Luzern LAK CURAVIVA wird heuer 20 Jahre alt. Anlässlich dieses Jubiläums fand vergangenen Samstag im ganzen Kanton der «Tag der offenen Pflegeheime» statt. Im Pflegeheim Höchweid in Ebikon ergriffen rund 300 Besucher die Gelegenheit, sich vor Ort ein Bild zu machen und sich mit der Thematik Alter und Pflege auseinanderzusetzen. Zwei Dekaden zuvor zogen die ersten Bewohner und Bewohnerinnen in die Einrichtung in Ebikon.

Bereits um 10 Uhr versammelten sich die ersten Gäste, herzlichst empfangen mit einem Begrüssungstrunk. Kurz darauf startete auch schon das öffentliche Podiumsgespräch an welchem neben Alt-Nationalrätin Judith Stamm die Heimleiterin Marianne Wimmer und Prof. Dr. h.c. Jürg Krummenacher teilnahmen. Die Diskussionsrunde wurde moderiert von Jean-Paul Anderhub und befasste sich mit dem Thema «Alter im Wandel – was erwarten Sie?». Etwa 80 Personen verfolgten das interessante und spannende Gespräch, welches sich mit den verschiedensten Aspekten des Älterwerdens, der Pflegebedürftigkeit und auch mit dem Sterben auseinandersetzte.

Viel Information, freundliches Personal

Neben Speis und Trank wartete das Pflegeheim Höchweid mit Führungen und diversen Informationsständen auf. Zahlreiche Prospekte, Bilderpräsentationen, Videos uns Aushänge unterstützten das freundliche, gut informierte und engagierte Personal dabei, die Neugier und die Fragen der interessierten Besucher zu befriedigen. Und so konnte man sich sowohl ganz generell über das Leben in einem Pflegeheim – speziell dem Höchweid und dem Sonnegärtli – orientieren, wie auch über spezifische Themen wie Demenz, Palliativecare, Sterbebegleitung oder die verschiedenen Berufsbilder und Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich der Pflege Auskunft erhalten.

Reger Zuspruch im Kafi Höchweid

Auch das neugestaltete «Kafi Höchweid» fand grossen Anklang, sowohl bei den Bewohnern, wie auch bei den vielen Besuchern. Das Ambiente und die Atmosphäre, die kulinarischen Köstlichkeiten und das hilfsbereite Personal sorgten für eine gute Stimmung. Den Mitarbeitern wie auch den freiwilligen Helfern muss an dieser Stelle eh ein Kränzchen gewunden werden. Ohne ihre Einsatzfreude und ihr Engagement wäre dieser Tag der offenen Türe nur halbwegs ein so grosser Erfolg geworden. Da vor zwei Jahren beim Tag der offenen Türe bereits ein Riesenandrang geherrscht hatte und die Bevölkerung von Ebikon mit der Institution Höchweid bestens vertraut ist, kann sich die diesjährige Besucherzahl durchaus sehen lassen – immerhin zieht es ja nicht jeden an einem sonnigen Samstag ins Pflegeheim.

Jung und Alt tauschten sich aus

Besonders schön war auch zu sehen, mit welcher Freude die älteren und betagten Bewohner des Heimes an dem Anlass teilgenommen haben. Unzählige angeregte Gespräche entwickelten sich spontan. Jung und Alt unterhielten sich, tauschten sich aus, lachten zusammen. Das Vorurteil von der sterbenstraurigen Stimmung in einem Pflegeheim wurde an diesem Tag widerlegt. Und so sehr die Problematik des Altwerdens, der Pflegebedürftigkeit und des Sterbens auch mit negativen Assoziationen belegt ist – oftmals auch zu recht – so sehr beweist ein Augenschein vor Ort, dass Altwerden, Pflegebedürftig werden und auch der Tod zu unserem Leben gehören, wir uns alle damit früher oder später auseinandersetzen müssen und wir diese Themen nicht stigmatisieren sollten.

Politik ist gefordert

In einer Gesellschaft, in der wir dank Wohlstand, Wissenschaft und besserer Lebensqualität immer älter werden, müssen wir uns mit der Tatsache arrangieren, dass sich unser letzter Lebensabschnitt im Vergleich zu den Generationen vorher stark gewandelt hat und weiter wandelt. Letztendlich muss die Politik eine Antwort finden auf die Herausforderungen der veränderten Demografie. Doch am praktischen Beispiel Höchweid zeigt sich, dass wir bis dahin auf engagierte, gut ausgebildete (und hoffentlich bald auch besser bezahlte) Menschen angewiesen sind, die sich nicht nur aus karrieretechnischen Gründen, sondern aus innerer Berufung und Überzeugung für ältere Menschen einsetzen.

Stefan Jäggi