Klein aber fein

EBIKON – Vergangenen Samstag traf sich der Quartierverein Schachen zur 81. ordentlichen Generalversammlung im St. Klemens in Ebikon. In gemütlicher, beinahe familiärer Atmosphäre ging die alljährliche Veranstaltung vonstatten.

sj. Um es vorweg zu nehmen: Überraschungen gab es keine. Die 81. Generalversammlung des Quartiervereins Schachen genehmigte alle Traktanden einstimmig und zügig. Geleitet wurde die Versammlung von den Co-Präsidenten Peter Schnider und Martin Aregger. Andreas Michel, als Vertreter der Gemeinde, erläuterte Aktualitäten aus dem Quartier, insbesondere den geplanten Ausbau des Innerschachen-Schulhauses. Dieser kann planmässig beginnen, da keine Einsprachen eingegangen sind. Zurückgetreten ist das langjährige Vorstandsmitglied Rita Schmidli, die mit Dank, Applaus und Geschenk verabschiedet wurde.

Keimzelle der Demokratie
Zur neuen Parkplatzbewirtschaftung der Gemeinde gab es einige Fragen die beantwortet werden konnten. Und auch dieses Jahr teilte das «Original» Peter Gisler seine Gedanken zum Quartier in seinem ganz eigenen, humorvollen Stil mit den Anwesenden. Vereine und deren Versammlungen –wie oft sind diese trocken, langweilig und ziehen sich unnötig in die Länge. Beim Quartierverein Schachen ist dies ganz sicher nicht der Fall. Jede und jeder scheintjede und jeden zu kennen, es gibt Speis und Trank sowie noch einen anschliessenden Quartierjass – der übrigens heuer zum 50. Mal ausgetragen wurde und den Doris Mattmann für sich entscheiden konnte. Was die Traktanden anbetrifft, werden diese zügig und unkompliziert vorgetragen und abgehandelt. Man kommt auf den Punkt, spricht Klartext. Es ist gesellig, gemütlich und beinahe familiär. Es mag sein, dass die Themen eines Quartiervereins nicht gerade weltbewegend sind und dass die zur Diskussion stehenden Zahlen sich in geradezu beruhigend niedrigen Gefilden bewegen. Aber Quartiervereine sind lebendig und urdemokratisch. Und manche Institutionen auf Gemeinde-, Kantons- oder Bundesebene sollte sich ab und zu ein Scheibchen abschneiden von dieser Keimzelle der direkten Demokratie. Schliesslich und endlich geht es bei unseren politischen Entscheidungen, im Grossen wie im Kleinen, um unsere Familien, Freunde, Bekannte, Nachbarn, Mitbürger und um Probleme und deren Lösungen, die uns alle direkt oder indirekt betreffen.

Man ist unter sich
Die Generalversammlung des Quartiervereins Schachen mag zwar «klein» sein, aber sie ist auch ganz sicher «fein». Höchstprofessionell organisiert und durchgeführt, aber eben ungezwungen, ungekünstelt, geradeheraus und es «menschelt» im besten Sinne. Anlässe wie dieser sollten uns jeweils wieder vor Augen führen, wie privilegiert wir sind innerhalb solcher Strukturen leben zu dürfen. Trotz allem was hierzulande auch schiefläuft, trotz aller Probleme und Gründe zum Klagen: Miteinander reden, vielleicht auch mal streiten, zu einem Konsens kommen und danach gemeinsam etwas trinken, lachen und über Gott und die Welt zu diskutieren. So funktioniert die Familie, so funktioniert das Quartier. Und so sollte es auch auf höherer Ebene funktionieren. Wer zwischendurch also wieder einmal an unserer Demokratie zweifelt oder verzweifelt, dem sei geraten, sich in seinem Quartier zu engagieren, teilzunehmen, sich einzubringen. Weitere Informationen finden sich auf www.quartierverein-schachen.ch.