Mall of Switzerland – ein wenig bunter

EBIKON – Die schwarze Baustellenumzäunung der Mall of Switzerland  ist ein wenig bunter geworden. Ein Graffiti-Workshop für Jugendliche, angeboten von der Jugendarbeit Unteres Rontal,  förderte die Kreativität und verschönert das Dorfbild.

The Mall of Switzerland – kunstvoll und lustvoll als Graffiti interpretiert. Bilder Stefan Jäggi.
The Mall of Switzerland – kunstvoll und lustvoll als Graffiti interpretiert. Bilder Stefan Jäggi.

Graffiti ist mittlerweile eine etablierte Kunstform. Einst noch als purer Akt von Vandalismus verpönt, gehören die gesprühten Bilder heute zu unserem Alltag. Und bereichern oftmals die Umgebung. Natürlich sind illegale Kritzeleien wie «Tags» (quasi Unterschriften oder Markierungen) und primitive oder rassistische Sprüche noch immer nervend und verursachen viel Ärger und Kosten bei deren Entfernung. Vor allem, wenn diese dann noch an den unpassendsten Orten angebracht werden. Doch hässliche, kahle, graue Betonwände schreien oftmals geradezu nach Verschönerung. Und beim Betrachten der fantasievollen Werke aus der Spraydose muss man dem handwerklichen Können und dem Talent der Sprüher vielfach Anerkennung zollen.

Fördern statt verhindern

Auch die Behörden der meisten Städte und Dörfer haben in den letzten Jahren erkannt, dass man mit Repression alleine diesem Ausdruck von Jugendkultur und Kreativität nicht Herr werden kann. Und so werden dann des öfteren Flächen im öffentlichen Raum für legale Graffitis angeboten.

Umzäunung wurde zum Blickfang

Im Rahmen eines Graffiti-Workshops der Jugendarbeit Unteres Rontal Evolution bekamen am 12. November zwölf Jugendliche aus dem unteren Rontal und Ebikon Gelegenheit, die schwarze Absperrung zur Baustelle der Mall of Switzerland aufzupeppen. In Zusammenarbeit mit der Jugendarbeit Ebikon und den Verantwortlichen des Einkaufszentrums, das im Herbst 2017 eröffnet werden soll, wurde die ansonsten doch eher langweilige Baustellenumzäunung innert kürzester Zeit zum bunten Blickfang.

Graffiti an der Bauwand: Der Luzerner Graffiti-Künstler Rayo Fernandez zeigt den Jugendlichen, wie's geht.
Graffiti an der Bauwand: Der Luzerner Graffiti-Künstler Rayo Fernandez zeigt den Jugendlichen, wie’s geht.

 

Von Graffiti-Künstler angeleitet

Passanten nahmen sich die Zeit, den Jungen ein wenig zu zusehen und sich lobend zu äussern. Auch Autofahrer verlangsamten ihr Tempo, um einen Blick auf das farbenfrohe Treiben am Zaun zu riskieren. Unter der Leitung des erfahrenen Luzerner Graffiti-Künstlers Rayo Fernandez konnten die Schülerinnen und Schüler erste Erfahrungen beim Sprayen machen. Auf einer Länge von über zehn Metern wurde trotz der Kälte mit viel Engagement und Ausdauer, vor allem aber mit Spass und Freude intensiv gearbeitet.

Sprayorkshop war ein Erfolg

«Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, sich kreativ zu betätigen, Neues zu lernen und sich dabei auch im öffentlichen Raum aufzuhalten, sind unter anderem Ziele der Jugendarbeit Unteres Rontal und Ebikon. Die fünf involvierten Gemeinden Honau, Gisikon, Root, Dierikon und Ebikon haben das Projekt finanziert», sagt Karin Buschor von der Jugendarbeit Unteres Rontal. «Der Sprayworkshop war ein voller Erfolg», freut sich auch Michael Germann, Jugendarbeiter Unteres Rontal. «Die sieben Mädchen und fünf Buben sind stolz auf ihre Arbeit und haben auf diese Weise auch den Unterschied zwischen Schmierereien und Kunst gelernt.»

Freizeitgestaltung ein wichtiges Anliegen

Die Verantwortlichen der Mall of Switzerland sind mit dem Ergebnis ebenfalls zufrieden. Und die Rooter Gemeinderätin und Jugendkommissionspräsidentin Margrit Künzler sagt: «Den Gemeinden ist es ein wichtiges Anliegen, dass Jugendliche ihre Freizeit aktiv gestalten. Dazu brauchen sie verschiedene Möglichkeiten. In diesem Projekt können die Jugendlichen neben dem «Aktiv-sein» auch noch ihren Aussenraum kreativ gestalten. Das finden wir sehr toll. Unsere Jugendarbeit macht einen sehr guten Job.»

Stefan Jäggi

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