Ebikoner gehören zu den Schweizer «Top-Snusern»

EBIKON. In fast keiner Schweizer Stadt wird so viel Snus konsumiert wie in Ebikon. Auch Kriens und die Stadt Luzern gehören zu den nationalen Spitzenreitern, wie Zahlen des schwedischen Snus-Vertreibers Snushof zeigen. Und das, obwohl der Mundtabak eigentlich verboten ist
EBIKON. In fast keiner Schweizer Stadt wird so viel Snus konsumiert wie in Ebikon. Auch Kriens und die Stadt Luzern gehören zu den nationalen Spitzenreitern, wie Zahlen des schwedischen Snus-Vertreibers Snushof zeigen. Und das, obwohl der Mundtabak eigentlich verboten ist

EBIKON. In fast keiner Schweizer Stadt wird so viel Snus konsumiert wie in Ebikon. Auch Kriens und die Stadt Luzern gehören zu den nationalen Spitzenreitern, wie Zahlen des schwedischen Snus-Vertreibers Snushof zeigen. Und das, obwohl der Mundtabak eigentlich verboten ist.

Sandro Bucher

Snus ist hierzulande hauptsächlich als Zigarettenersatz unter Hockeyspielern und Rekruten bekannt. Doch seit die Mundtabak-Hersteller einen Weg gefunden haben, das im August 2016 vom Bund verordnete Snus-Verbot auszuhebeln und ihre Ware wieder in Schweizer Kiosken anzubieten, sind die Nikotin-Beutelchen auch privat wieder in aller Munde. Und das vor allem in Ebikon, Luzern und Kriens. Das zeigen aktuelle Zahlen des schwedischen Snus-Vertreibers Snushof. «Nach grossen Städten wie Bern, Thun, Winterthur und Zürich folgen im Ranking gleich Luzern und Ebikon», sagt Snushof-Gründer Finn Lundström. Auch Kriens (Platz 8) schafft es in die Top 10 der Schweizer Snus-Städte.

Grund für Trend unbekannt

Warum gerade in Ebikon und Luzern so viel gesnust wird, kann sich Lundström nicht erklären: «Eine Verbindung zu Eishockey-nahen Städten und Regionen ist wahrscheinlich schon gegeben. Schlussendlich sind es aber wahrscheinlich auch viele andere Faktoren, die dafür gesorgt haben.»

Generell sei derzeit ein grosser Snus-Trend in der Schweiz festzustellen, sagt Lundström: «Die Importzahlen sind in den letzten Jahren geradezu explodiert. Beinahe täglich erhalten wir mehr Bestellungen.» Auch Mladen Tomic, Mediensprecher von Valora Schweiz, denen die Kioskkette «k kiosk» gehört, bestätigt in der Aargauer Zeitung, dass die Kundennachfrage nach Kautabak in den letzten Jahren enorm gestiegen sei.

Dies, obwohl seit August 2016 Tabakprodukte in Form von Pulver und Granulaten eigentlich verboten sind. Um dieses Verbot zu umgehen, müssen Importeure den Snus schlicht als Lutschtabak ausweisen. Auch haben einige Hersteller den Inhalt lehmartiger gemacht. Und das mit Erfolg: «Mittlerweile erwirtschaften wir mit dem Export von Snus einen Umsatz im fünfstelligen Bereich», sagt Lundström, der Snushof gemeinsam mit seinem Schulfreund David Wilson im Juni 2016 gegründet hat.

Kleineres Übel der Tabakindustrie

Bei Snus wird der Tabak in durchlässige Beutelchen abgefüllt, die hinter die Oberlippe gelegt werden. Dadurch gelangt das Nikotin direkt über das Zahnfleisch ins Blut. Da beim Snus der Nikotin nicht in die Lunge aufgenommen wird, gilt er als gesünder als Glimmstängel.

Tatsächlich bestehe beim Snus-Konsum ein geringeres Risiko für Lungenkrebs, wie ein Oral-Chirurg der Universität Bern im Gespräch mit SRF berichtet. Norwegische Studien haben gar gezeigt, dass Snusen zu 95 Prozent gesünder ist als das Rauchen von Zigaretten. Dennoch könne bei langjährigem Snus-Konsum ein Risiko für Mundkrebs auftreten. 2019 wird das Schweizer Parlament im Rahmen des Tabakproduktegesetzes über eine neue Zulassung von Snus entscheiden.