Gemeinsam für ein neues Hallenbad

Alle sechs Rontaler Gemeinden haben sich mit Gemeinderatsbeschlüssen für die Plattform «Kooperation Rontal» ausgesprochen. Von links: Heinz Schumacher (Gemeindepräsident Root), Max Hess (Gemeindepräsident Dierikon), Käthy Ruckli (Gemeindepräsidentin Buchrain), Alois Muri (Gemeindepräsident Gisikon), Amadé Koller (Gemeindepräsident Honau), Daniel Gasser (Gemeindepräsident Ebikon) und Pius Zängerle (Präsident LuzernPlus). Bild zVg.

RONTAL – Buchrain, Dierikon, Ebikon, Gisikon, Honau und Root arbeiten bereits gemeindeübergreifend mit dem Gebietsmanagement LuzernOst im Schwerpunkt Raum, Siedlung und Mobilität zusammen. Neu und mit Gemeinderatsbeschlüssen festgehalten, schaffen die sechs Gemeinden eine Kooperationsplattform für weitere Bereiche. Beispiele sind das Hallenbad, das Marketing oder die Freiwilligenarbeit. Der Gemeindeverband LuzernPlus vernetzt die Gemeinden mit der neuen Plattform «Kooperation Rontal».

pd. Das Rontal befindet sich auf der Achse Luzern-Zug-Zürich. Aufgrund der guten Verkehrsanbindung mit dem Autobahnzubringer, der Bahn und der Kantonsstrasse entsteht neuer Wohn- und Arbeitsraum. Die Mall of Switzerland bietet zusätzliche Einkaufsfläche. «Die Siedlungs- und Mobilitätsentwicklung begleiten wir von LuzernPlus mit dem Gebietsmanagement LuzernOst. Das Leitbild LuzernOst 2030 liefert dazu klare Aussagen», erklärt Pius Zängerle, Präsident von LuzernPlus. «Das Bevölkerungswachstum von rund 30 Prozent bis 2030 im Rontal hat Auswirkungen auf das Zusammenleben. Zudem verändern sich die Ansprüche. Hinzu kommt die demografische Herausforderung, dass die geburtenstarken Jahrgänge der 50er und 60er Jahre pensioniert werden. Auf diese Veränderungen reagieren die Rontaler Gemeinden und schaffen eine Kooperationsplattform für Themen wie Hallenbad, Marketing oder Freiwilligenarbeit», ergänzt Zängerle. Nebst dem Gebietsmanagement wollen die Gemeinden auf der «Plattform Kooperation Rontal» themenspezifisch und je nach Bedarf organisiert Zusammenarbeiten. Alle sechs Gemeinden haben sich mit Gemeinderatsbeschlüssen für die Kooperation ausgesprochen.

Hallenbad nur gemeinsam finanzierbar

Ab Sommer 2017 führen die Volkschulen im Kanton Luzern den Lehrplan 21 ein. Mit dem Lehrplan 21 wird der Schwimmunterricht obligatorisch. Die Volksschulen aus dem Rontal benötigen ab August 2017 mehr Wasserfläche, weil die Anzahl der Lektionen zunimmt. Weiter nimmt die Bevölkerung in den nächsten Jahren aufgrund der regen Bautätigkeit zu und damit auch die Schülerzahlen. «Das Hallenbad Schmiedhof in Ebikon hat beschränkte Kapazität und die Gemeinde musste Verträge mit privaten Untermietern auflösen. Die Nachfrage an Wasserfläche ist grösser als das Angebot. Bei der aktuellen Finanzlage ist es für die Gemeinde Ebikon jedoch nicht prioritär, einen Hallenbadneubau und dessen Betrieb aus eigener Kraft zu stemmen», sagt Daniel Gasser, Gemeindepräsident Ebikon. «Weil alle Gemeinden Wasserfläche für die Schüler und auch öffentlich zugänglich für die Einwohner anbieten möchten, evaluieren wir derzeit die drei Standorte Root D4, Mall of Switzerland und Risch Ebikon. Alle drei Standorte sind mit einer S-Bahnhaltestelle an den öffentlichen Verkehr angebunden und auch für den Individualverkehr bestens erschlossen. Gemeinsam könnten wir das Dienstleistungsangebot ausbauen und den Standort Rontal attraktivieren. Dies ist mit der Plattform Kooperation Rontal organisatorisch gut unterstützt», zeigt Max Hess, Gemeindepräsident Dierikon, die Vorteile auf.

Alle sechs Rontaler Gemeinden haben sich mit Gemeinderatsbeschlüssen für die Plattform «Kooperation Rontal» ausgesprochen. Von links: Heinz Schumacher (Gemeindepräsident Root), Max Hess (Gemeindepräsident Dierikon), Käthy Ruckli (Gemeindepräsidentin Buchrain), Alois Muri (Gemeindepräsident Gisikon), Amadé Koller (Gemeindepräsident Honau), Daniel Gasser (Gemeindepräsident Ebikon) und Pius Zängerle (Präsident LuzernPlus). Bild zVg.

Marketing für den funktionalen Raum

Das Rontal zählt heute rund 27’000 Einwohner und 15’000 Beschäftigte. Mit der Eröffnung der Mall of Switzerland werden zusätzliche 1100 Beschäftigte im Rontal arbeiten. «Die Standortbekenntnisse bestehender Firmen und der Neuzuzug von Unternehmen, kombiniert mit den steigenden Einwohnerzahlen, zeigen, dass das Rontal attraktiv ist zum Wohnen, Arbeiten und Leben», sagt Käthy Ruckli, Gemeindepräsidentin Buchrain. «Weil Einwohner und auch Firmen aufgrund der Mobilität nicht primär an den Gemeindegrenzen orientieren, sind wir uns innerhalb der Kooperationsplattform einig, dass wir den Standort Rontal als funktionalen Raum positionieren müssen, um unsere Gemeindeziele zu erreichen. Zusammen mit LuzernPlus wollen wir uns seitens Gemeinden mit der Wirtschaft und Verbänden sowie Vereinen verstärkt vernetzen. Es ist bereits ein gemeindeübergreifendes Themenmagazin konzipiert. Mit dabei als Partner sind die Mall of Switzerland, Migros Luzern und als Themenpartner D4, ewl, Raiffeisen, Schindler, TCS, Wirtschaftsförderung, vbl und der Verkehrsverbund Luzern», präzisiert Ruckli.

Potenziale von Freiwilligen nutzen

Viele Angebote innerhalb der Gemeinden basieren auf dem Engagement von Freiwilligen, welche ehrenamtlich Leistungen erbringen. Auch die informelle Freiwilligenarbeit wie beispielsweise für Nachbarschaftshilfe, Pflege von Angehörigen und Kinderbetreuung gehört dazu. Gemäss Bundesamt für Statistik leisten in der Schweiz alle ab 15 Jahren rund 28 Stunden Freiwilligenarbeit pro Monat oder knapp eine Stunde pro Tag. «Für das Zusammenleben in der Gemeinde hat die Freiwilligenarbeit eine wichtige Rolle: Sie bietet gesellschaftlichen Anschluss mit persönlichen Begegnungen. Deshalb möchten wir diesen Bereich erhalten und noch brachliegende Potenziale nutzen», sagt Heinz Schumacher, Gemeindepräsident von Root. «Konkret heisst das, dass wir seitens Gemeinden Angebote bereitstellen und Interessierte vermitteln. Aufgrund der demografischen Entwicklung liegt ein besonderer Fokus bei den geburtenstarken Jahrgängen, welche in den nächsten Jahren pensioniert werden», so Schumacher.

LuzernPlus: Plattform für gemeindeübergreifende Zusammenarbeit

Der Regionale Entwicklungsträger LuzernPlus koordiniert als Gemeindeverband der 25 Gemeinden mit der Stadt Luzern und allen Agglomerationsgemeinden, von Hildisrieden bis Vitznau und von Hergiswil (NW) bis nach Küssnacht (SZ), gemeindeübergreifende Themen. Mit der Raumplanung und Mobilitätskonzepten optimiert LuzernPlus das Zusammenleben über die Gemeindegrenzen hinaus. Auch Angebote für Sport, Freizeit und Kultur entwickelt LuzernPlus. Jüngste Beispiele sind das Agglomerationsprogramm der dritten Generation in Zusammenarbeit mit dem Kanton Luzern und Verkehrsverbund Luzern oder das Hochhauskonzept, welches 2017 den politischen Prozess durchläuft. Für Gemeinden bietet LuzernPlus auch massgeschneiderte Lösungen und Prozessbegleitungen bei Kooperationen oder Fusionen an.

Alle sechs Rontaler Gemeinden haben sich grundsätzlich für ein Mitmachen auf der Plattform «Kooperation Rontal» ausgesprochen. Sie werden sich je nach Thema in Projekten engagieren. «Ziel der Kooperationsplattform ist, dass wir neben den heute definierten Themen auch auf aktuelle Entwicklungen eingehen und neue Projekte realisieren. Der Unterschied zu vorher ist, dass wir regelmässig, vertieft und organisiert Zusammenarbeiten. Auch sind je nach Thema variable Geometrien möglich, sodass beispielsweise einmal nur drei Gemeinden in einem Projekt Zusammenarbeiten», ergänzt Pius Zängerle, Präsident von LuzernPlus.