Renergia Zentralschweiz 360° Panorama

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Renergia Zentralschweiz

Aus Abfall wird Energie

PERLEN – Anfang Januar wurde in der Renergia in Perlen der erste Müll verbrannt. Die neue Verbrennungsanlage ersetzt nicht nur die alte KVA Ibach, sondern dient auch als Richtungsweiser für die Zukunft.

Seit der Inbetriebnahme des ersten Ofens der neuen Kehrichtverbrennungsanlage Renergia in Perlen vor rund drei Monaten läuft soweit alles nach Plan. Die Termine konnten eingehalten und die angesteuerte Menge Müll verbrannt werden. Grössere Probleme gab es bislang keine. «Wir sind mit dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden. Kleine Kinderkrankheiten gibt es bei solchen Projekten natürlich immer», so Ruedi Kummer, Gesamtprojektleiter von Renergia. Derzeit sind noch einige Optimierungsarbeiten im Gange.

Höhere Kapazität

Die 320 Millionen Franken teure Anlage bietet viele Vorteile. In erster Linie weist sie eine wesentlich höhere Kapazität auf als die alte KVA im Industriequartier Ibach am Luzerner Stadtrand. Bislang musste ein grosser Teil des Mülls, welcher in der Zentralschweiz angehäuft wurde, zur Verbrennung in Nachbarkantone wie Zürich, Aargau oder Glarus gefahren werden. Mit der Renergia ist das nun nicht mehr nötig. Diese verbrennt doppelt soviel Müll wie die alte Anlage und kann den Abfall aus der gesamten Zentralschweiz entsorgen. Dadurch können lange Transportwege und viel Aufwand eingespart werden. Die beiden Öfen der Renergia verbrennen jährlich bis zu 200’000 Tonnen Müll.

Energienutzung

Die augenfälligste Neuerung der Renergia ist allerdings die Nutzung der Energie, welche durch den Verbrennungsprozess erzeugt wird. Die Restwärme wird über Pipelines als Prozessdampf in die nahe gelegene Papierfabrik geleitet. Dort findet diese bei der Trocknung des Papiers Verwendung. Der Dampf treibt zudem eine Turbine an, die der Stromerzeugung dient. Der Renergia-Generator soll bis zu 155 Gigawattstunden Strom pro Jahr produzieren. Das reicht, um den Bedarf von rund 38’000 Haushalten zu decken – als Abnehmer fungiert die CKW. Damit ist die Renergia das grösste Klimaschutzprojekt der Zentralschweiz. Geht es nach Ruedi Kummer, wird in Zukunft die optimale Energienutzung ein wesentlicher Bestandteil solcher Bauvorhaben sein. «Die Renergia ist hier sicher richtungsweisend», sagt Projektleiter Kummer.

 

Der Gesamtprojektleiter Ruedi Kummer gibt dem Rontaler Auskunft.
Der Gesamtprojektleiter Ruedi Kummer gibt dem «rontaler» Auskunft.

 

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