Diplomfeier der Rechtswissenschaftlichen Fakultät

Am Freitag, 23. August 2013, fand die 18. Diplomfeier der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern statt. 91 Studierende erhielten ein Masterdiplom, davon zwei Studierende ein Doppelmasterdiplom der Universitäten Luzern und Neuenburg; 95 Studierende konnten ein Bachelordiplom entgegennehmen. Zudem darf die Fakultät zehn Doktortitel verleihen und einen Privatdozenten ernennen. Unter den Absolventen befanden sich auch Personen aus dem Rontal. Zwei davon haben unsere Fragen beantwortet.

Herr Götz, wie fühlen Sie sich heute nach der Diplomübergabe?
Es ist auf der einen Seite ein tolles Gefühl, nach fünf Jahren Studium das Masterdiplom in der Hand halten zu können, damit ins Berufsleben einzusteigen und das gelernte Wissen endlich in der Praxis anwenden zu können. Auf der anderen Seite stimmt es mich melancholisch, dass meine Studienzeit nun vorbei ist. Es war trotz dem grossen Lernaufwand eine unvergessliche Zeit, die mir in Erinnerung bleiben wird.

Ist das der Start zu einer juristischen Karriere? Was sind Ihre Ziele?
Mein nächstes Ziel wird das Anwaltspatent sein. Für den Erwerb des Anwaltspatents muss man die Anwaltsprüfung ablegen. Um im Kanton Luzern diese Anwaltsprüfung ablegen zu können, muss man mindestens ein dreimonatiges Gerichtspraktikum und ein neunmonatiges Anwaltspraktikum absolvieren. Am 1. Dezember 2013 werde ich mit dem Gerichtspraktikum am Kriminalgericht Luzern beginnen, danach werde ich ein neunmonatiges Anwaltspraktikum in einer Anwaltskanzlei in Ebikon absolvieren.

Sie sind begeisterter Sportler und nehmen an vielen Wettbewerben teil. Was gibt Ihnen der Sport?
Sport ist für mich ein guter Ausgleich zum Studium bzw. ein guter Ausgleich zum Lernen. Ich kann auch während des Joggens/Rennens gut abschalten und meinen Gedanken freien Lauf lassen.

Bleiben Sie Ihrer Region verbunden, oder zieht es Sie auch an andere Orte?
Bevor ich mit dem Gerichtspraktikum am 1. Dezember 2013 am Kriminalgericht beginne, werde ich für zwei Monate nach Australien reisen und zuerst an einer Strandbar arbeiten, danach im Land herumreisen. Ich Reise sehr gerne und trotzdem kehre ich jedes Mal mit Freude wieder in meine Heimatgemeine Ebikon zurück. Da ich meine gesamte Kindheit und Jugendzeit hier verbracht habe, fühle ich mich sehr stark mit meiner Region verbunden. Aus diesem Grund wollte ich auch mein Anwaltspraktikum in meiner Heimatgemeinde absolvieren.

Frau Calzaferri, wie fühlen Sie sich heute zur Diplomübergabe?
Wunderbar! Es ist ein grossartiges Gefühl, nach all der harten Arbeit und Disziplin, die man für ein Studium aufbringen muss, schliesslich das Diplom entgegennehmen zu dürfen.

Ist das der Start zu einer juristischen Karriere? Was sind Ihre Ziele?
Der universitäre Abschluss ist sicherlich ein Meilenstein auf dem Weg zum Ziel. Damit ist aber erst ein Teil der Ausbildung abgeschlossen. Der nächste Schritt ist nun, mittels Praktika, weiterem Studium und der anschliessenden Anwaltsprüfung das Anwaltspatent zu erwerben.

Was fasziniert Sie an den Rechtswissenschaften?
Bereits früh wusste ich, dass ich einen Beruf ausüben möchte, der viel Kontakt mit Menschen mit sich bringt. Als Juristin erhalte ich die Möglichkeit, mein erworbenes Wissen einzusetzen und mögliche Lösungsansätze aufzuzeigen. Das Jurastudium hat mir die ersten Kernkompetenzen dazu verschafft. Interessant ist zudem, dass man fortwährend «am Ball bleiben» muss, dafür täglich viel Neues dazulernt. In der Anwendung der Rechtswissenschaften liegt ein sehr kreativer Tätigkeitszweig, mit dem – mit der entsprechenden Leidenschaft – viel erreicht wird.

Sie arbeiten in einem reinen Frauenteam. Vermissen Sie nicht männliche Kollegen?
(Lacht.) Das ist eine Frage, mit der ich mich bis jetzt noch nicht konfrontiert sah. Ein gutes Arbeitsklima ist keine Frage des Geschlechts, sondern hängt von den persönlichen Kompetenzen des Teams ab. In der Kanzlei, in der ich derzeit arbeite, herrscht eine ausgezeichnete Stimmung, und wir verstehen uns sowohl in persönlicher als auch in fachlicher Hinsicht sehr gut.

Bleiben Sie Ihrer Region verbunden, oder zieht es Sie auch an andere Orte?
Im Herzen bleibt Luzern immer «die schönscht Stadt i de Schwiiz». Die Anwaltsprüfung möchte ich jedoch aufgrund meiner bisherigen beruflichen Tätigkeit im Kanton Zug ablegen. Wohin mich meine beruflichen Ambitionen schliesslich hinziehen werden, ist allerdings noch offen.