Weiterhin fünf Gemeinderäte – aber mit ausgeglichenen Pensen

Medienmitteilung der Gemeinde Adligenswil vom 18. August im ungekürzten Wortlaut

Der Gemeinderat hat einen Entscheid zum Führungsmodell getroffen. Er spricht sich für das bisherige Modell aus, das mit einem Ausgleich der Pensen optimiert wird. Umgesetzt wird das angepasste Führungsmodell auf die nächste Legislatur im September 2016.

Der Gemeinderat befasste sich intensiv mit verschiedenen Führungsmodellen. Drei Modelle wurden geprüft: das Modell mit drei Gemeinderäten, das heutige Modell optimiert sowie das CEO-Modell (Geschäftsführer-Modell). Das Modell mit drei Gemeinderatsmitgliedern zu je 100 Prozent hätte sich der Gemeinderat vorstellen können. Im Hinblick auf die Effizienz und die Flexibilität wäre dieses Modell vorteilhaft gewesen. Entgegen der Meinung der Echogruppe war das CEO-Modell hauptsächlich aus Gründen der politischen Kontrolle und bevölkerungsnahen Führung der Verwaltung für den Gemeinderat keine Option. Beim CEO-Modell würde neben fünf Gemeinderatsmitgliedern und dem Gemeindeschreiber ein Geschäftsführer (CEO) in einem 100- Prozent-Pensum angestellt. Während des Prozesses wurde der Gemeinderat von der Unternehmensberatungsfirma HSS aus Sursee beraten und unterstützt. Da alle drei Modelle in der Umsetzung gleich viel kosten würden, konnte sich der Gemeinderat in seinen Analysen und Diskussionen auf die inhaltlichen Kriterien konzentrieren.

Vorgesehen war ursprünglich auch der Einbezug der Bevölkerung mittels einer Umfrage. Während der Vernehmlassungsfrist über den entsprechenden Fragebogen gingen verschiedene Stellungnahmen von Mitgliedern der Echogruppe und den Parteien ein. Die Firma HSS analysierte mit dem Gemeinderat das Ergebnis. Wegen entgegengesetzten Änderungswünschen und teils vorgefassten Meinungen war es nicht möglich, einen Fragebogen zu erstellen, der von den Vernehmlassungsteilnehmenden mehrheitlich akzeptiert worden wäre. Unter den gegebenen Umständen zog es der Gemeinderat vor, auf die Umfrage zu verzichten und die Verantwortung für den Modellentscheid direkt auf sich zu nehmen. Der beschleunigte Prozessfahrplan sollte so auch allen Parteien die Möglichkeit geben, sich auf die nächsten Wahlen einzustellen.

Gemeinderat mit ausgeglichenen Pensen

Nach eingehender Analyse entschied sich der Gemeinderat für das bisherige Modell mit fünf Gemeinderäten, die sowohl für die Strategie wie auch für die Geschäftsführung verantwortlich sind. Dieser Entscheid basiert auf Unterlagen der Firma HSS und auf der jahrelangen Erfahrung der amtierenden Gemeinderäte. Um die Schwächen der bisherigen Organisation zu beheben, wird die Verwaltung gestärkt und der Gemeinderat von operativen Tätigkeiten entlastet und befreit. Des Weiteren wird das bisherige Modell durch den Ausgleich der Pensen weiter optimiert. Es entstehen fünf mal 60 Stellenprozente. Heute reicht das Spektrum von 20 bis 100 Stellenprozenten.

Weiteres Vorgehen

Der Gemeinderat hat sich in einer Klausur Anfangs August intensiv mit dem weiteren Verlauf des Projektes befasst. Die Erkenntnisse aus den verschiedenen Workshops mit der Echogruppe flossen dabei direkt in die Überlegungen mit ein. Es zeigt sich, dass die zukünftigen Herausforderungen vor allem im strategischen Bereich angesiedelt sind und der Gemeinderat deshalb seine eigene Organisationstruktur aber auch die Organisation der Verwaltung den aktuellen Bedürfnissen anpassen muss. Für den weiteren Prozessverlauf wurden deshalb verschiedene Eckpunkte durch den Gemeinderat definiert. So werden konkret die fünf verschiedenen Ressorts neu strukturiert. Die grösste Veränderung erfährt dabei das Ressort Finanzen und Bau. Neu werden demnach die Ressorts Präsidiales, Bau, Bildung, Finanzen und Soziales benannt. Die Zuständigkeiten des bisherigen Ressorts Umwelt und Sicherheit werden ebenfalls aufgeteilt und den anderen Ressorts zugewiesen. Weiter ist sich der Gemeinderat einig, dass im Sinne einer grösstmöglichen Flexibilität die Gemeinderatsmitglieder, mit Ausnahme des Präsidiums, als Mitglieder des Gemeinderats gewählt werden sollen. Der gewählte Gemeinderat teilt nach der Wahl die Ressorts in eigener Kompetenz zu. Weiter schlägt der Gemeinderat vor, dass die verschiedenen Kommissionspräsidien in Zukunft nicht mehr durch ein Gemeinderatsmitglied wahrgenommen werden. Markanteste Änderungen dürften dabei die Bildungskommission und die Bürgerrechtskommission erfahren. Weiter hat der Gemeinderat einen Ausschuss aus seinen eigenen Reihen damit beauftragt, die strategischen Instrumente des Gemeinderates zu überprüfen und allenfalls anzupassen oder neu zu implementieren. In einem weiteren Schritt werden nun die Auswirkungen auf die Verwaltungsstrukturen überprüft und die notwendigen Umstrukturierungsprozesse eingeleitet. Ziel ist es nach wie vor, das neue Modell auf die nächste Legislatur im September 2016 umzusetzen. Eine möglicherweise notwendige Anpassung der Gemeindeordnung würde den Stimmberechtigten an einer der nächsten Gemeindeversammlungen zur Genehmigung vorgelegt.