Der neue Zunftmeister hat sein Amt angetreten

Am vergangenen Samstag gab Markus Affentranger, Zunftmeister 2012, seinem Nachfolger Peter I. Mühlebach, die Insignien ab und machte damit den Weg frei für den Auftakt zur Fasnacht 2013 unter dem Motto «Carneval total».

Die Ankunft des neuen Zunftmeisters der Rotseezunft Ebikon vor dem Alters- und Pflegeheim Höchweid war weder zu übersehen noch zu überhören. Er und seine Entourage trafen in einem unverkennbar aufgemachten Auto ein, und für den Sound dazu sorgte die Feuerwehr mit dem Martinshorn. Vor dem Eingang wartete bereits eine fröhlich gestimmte Menschenmenge auf den höchsten Ebikoner Fasnächtler.

«Das Jahr des Zirkus‘ Affenvogel neigt sich dem Ende entgegen», mit diesen Worten begrüsste Rotseezunft-Präsident Jörg Bucher die versammelte Gesellschaft. Besonders erfreut zeigte er sich darüber, dass das Höchweid-Foyer so schön dekoriert war und man zu Ehren des neuen Zunftmeisters sogar ein venezianisches Ambiente hineingezaubert hatte. Der Präsident würdigte den abtretenden Zunftmeister Markus Affentranger und dessen Weibel Beat Vogel: «Seine Sprüche bleiben unvergessen wie auch seine Fasnacht und seine grenzenlose Grosszügigkeit.» Damit habe Markus Affentranger alle in seinen Zirkusbann gezogen.

Abschied mit Emotionen

Es sei nicht einfach, die letzten Worte an die Anwesenden zu richten, räumte der scheidende Zunftmeister ein. Entsprechend emotional fiel seine Abschiedsrede aus. Einmalig sei es gewesen: «Ein Bubentraum wurde wahr.» Obwohl er schon an «seiner» Fasnacht angekündigt hatte, er bleibe gleich noch für ein weiteres Jahr, gab er die Insignien an seinen Nachfolger Peter I. Mühlebach ab.

Den Neuen beschrieb der Zunftpräsident als Draufgänger und Abenteurer, als Arbeitstier und Tüpflischiisser. Es gebe ihn gleich im Doppelpack mit seinem um zwei Minuten jüngeren Zwillingsbruder, und pfeilschnell sei er auch noch. Letzteres zeigte sich auch in der Tatsache, dass Peter Mühlebach nach nur zwei Jahren Mitgliedschaft  in der Rotseezunft Ebikon schon auf dem obersten Treppchen angelangt ist. Mit seiner Partnerin Pia, die er – wie könnte es anders sein – an der Fasnacht kennengelernt hatte, ist der Zunftmeister 2013 schon oft zum venezianischen Karneval gefahren – deshalb auch das Motto «De Peti ond de Pädi met ehrem Charm, schlönd z‘Äbike a de Fasnacht Alarm. Ab sofort gilt: Carneval total!». Er hofft auf eine rüüdig schöne Fasnacht und ist überzeugt, dass er mit Patrick Imboden den besten Weibel 2013 hat. Dass es ein gutes Duo wird, unterstrich auch Jörg Bucher: Wenn ein Schadenexperte der Versicherung und ein Schadenbeheber aus der Baubranche zusammenspannen, könne man Vollgas geben, meinte er.

Würdevoller Einzug

Nach diesem amüsanten Auftakt und einem reichhaltigen Apéro zogen die Zünftler und ihre Begleitung um 18 Uhr in einem feierlichen Fackelumzug weiter ins Pfarreizentrum Höfli, wo der Zunftmeister bei seinem Einzug mit tosendem Applaus empfangen wurde.  Um 19 Uhr war es endlich Zeit für die Inthronisation: Die Zünftler breiteten den Teppich aus, auf dem das Zunftmeisterpaar und das Weibelpaar würdevoll durch den Saal schritten; und Peter I., dekoriert mit vielen bunten Papierschlangen, konnte auf seinem Thron Platz nehmen.

Viel Witz und gute Unterhaltung

Zwischen den Gängen des Galadinners war immer wieder für beste Unterhaltung gesorgt. Musikalische Darbietungen wechselten sich mit mehr kabarettistischen Einlagen ab. So musste sich beispielsweise Pia Leipold bei Herzblatt für einen Kandidaten entscheiden – eine schwierige Aufgabe, zumal auch der Zwillingsbruder des Zunftmeisters zur Auswahl stand. Viel Applaus und Gelächter ernteten auch die Spatzen der Rotseezunft, die zum Beispiel den legendären Fehlstart des Zunftmeisters am Leichtathletik-Meeting in Zürich aufs Korn nahmen oder eindrücklich ihre Vorstellung vom Leben als Gondoliere in Venedig zum Besten gaben. Die Mitglieder des Stammtisches der Rotseezunft waren dieses Jahr im Fitness Studio, um ihre spitzen Beobachtungen aus dem vergangenen Zunftjahr zu schildern. Neben dem Zunftrat bekamen Mitglieder Zunft ihr Fett mit träfen Pointen ebenfalls ab. Und natürlich durfte auch der legendäre «Autoroller» auf italiensichen Strassen mit einem Auftritt von Commissario Brunetti nicht fehlen.

Überraschungsgäste

Eine gelungene Überraschung hatte Weibel Patrick Imboden organisiert: er beschenkte seinen ‚Chef‘ mit einem Auftritt der Swiss Highland Pipers. Mit einer persönlichen Aufwartung brachte André Wenzinger, Präsident der Bruderzunft, seinem ehemaligen Jungwacht-Gschpänli Grüsse aus Würenlingen. Da die beiden ehemaligen Jungwächtler auf der Bühne kein Feuer entfachen konnten, hatte Wenzinger Würste dabei, die man auch kalt essen konnte… Den fulminanten Schlusspunkt des unterhaltsamen Abends setzte die Gluggsi Musig aus Ebikon.

Dass die Rotseezunft auch in Zukunft über genügend kreative und aktive Mitglieder verfügt, zeigt die Aufnahme von Andy Stübi, der das Probejahr mit Bravour bestanden hat, sowie die Antritte ins Kandidatenjahr von André Müller, Oliver Bründler, Albert Stadelmann, Wisu Kaufmann und Benno Portmann.

Sonja Hablützel