Jörg Abderhalden trainierte mit den Junioren

Schwingerkönig in Root

ROOT –  Vergangenen Donnerstag kamen 20 Nachwuchsschwinger in den Genuss eines ganz speziellen Trainings: Bei einem Wettbewerb gewann der Schwingklub Oberhabsburg als einer von fünf und als einziger Innerschweizer Klub ein Spezialtraining mit dem dreifachen Schwingerkönig Jörg Abderhalden.

Von den ganz kleinen bis zu den älteren Nachwuchsschwingern liess sich natürlich keiner der Jungs diese Gelegenheit nehmen. Mit dabei natürlich Freunde, Verwandte und Bekannte, sodass es in der kleinen Schwinghalle Röseligarten in Root proppenvoll wurde. Nebst den Vereinsmitgliedern einschliesslich der Präsidentin, Martha Zurfluh, fanden sich auch Peter Achermann, Präsident des Innerschweizer Schwingverbandes, und Pius Kaufmann, Präsident des Luzerner Kantonalen  Schwingverbandes, ein. Doch dieser Abend gehörte eindeutig den Junioren, die den Anlass sichtlich genossen. Deshalb – und aufgrund der beschränkten Lokalität – verzichtete der Klub auch auf grosse Werbung im Vorfeld für diesen prominenten Anlass.

Botschafter des Schwingsports

Auch dem dreifachen Schwingerkönig aus dem Toggenburg war anzumerken, dass ihm die Arbeit  mit den Jungs Spass machte. Fast zwei Stunden nahm er sich Zeit und überzeugte als kompetenter, hochprofessioneller Trainingsleiter. Mit seiner Persönlichkeit und seiner authentischen Art begeisterte er sowohl Jung als auch Alt und bewies erneut, dass seine Qualitäten als Botschafter des Schwingsports hoch zu schätzen sind. Ohne Probleme stellte er sich auf die verschiedenen Altersgruppen der Nachwuchsschwinger ein, agierte auf Augenhöhe – ohne Promi-Allüren – seriös, aber auch mit Humor.

Für die Jungs ein Begriff

Für jeden Knaben, der sich für das Schwingen interessiert, ist Jörg Abderhalden ein Begriff. Oftmals auch ein Vorbild. Der 34-Jährige gilt mit seinen Siegen an den Eidgenössischen Schwing- und Älplerfesten in Bern (1998), Luzern (2004) und Aarau (2007), aber auch den Erfolgen beim Unspunnenfest (1999) und Kilchberger Schwinget (2002) als einer der besten Schwinger. Und so ist es denn auch keine Überraschung, dass die Erwartungen an diesen Anlass – insbesondere von den Jüngsten – besonders hoch waren. Sie wurden voll erfüllt, sodass die Veranstaltung für den gesamten Verein ein tolles und unvergessliches Erlebnis wurde.

 Ins Zentrum gerückt

Der Schwingklub Oberhabsburg existiert bereits seit 1924, gegründet noch unter dem Namen «Schwingklub an der Reuss». Nach wie vor wird auch hier grosser Wert auf Nachwuchsförderung gelegt. Denn auch wenn der Schwingsport populär ist wie nie zuvor, so muss der traditionsreiche Nationalsport doch mit vielen anderen Sportarten konkurrieren, sodass gerade in urbanen Gegenden  nicht selten mangelndes Interesse zu verzeichnen ist. Doch Anlässe wie dieser beweisen in bester Manier, dass das oftmals schon «totgesagte» oder aber als «altmodisch» bezeichnete Schwingen weiterhin eine Zukunft und einen Platz in unseren Gemeinden hat. Spätestens beim nächsten grösseren Schwingfest wird es wohl wieder einen kleinen Boom geben, welcher dem Sport neuen Nachwuchs beschert. Und wenn selbst Künstler wie Beat Schlatter, Milena Moser oder Peter Bichsel sich mit dem Thema beschäftigen, dann ist dies ein Zeichen dafür, dass der Schwingsport wieder mehr in die Mitte der Gesellschaft rückt. Weitere Informationen gibt es auf www.sk-oberhabsburg.ch

Bilder und Text: Stefan Jäggi

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